27.08.2021 | Redaktion | DGB-Jugend

Sorge um Ausbildungsabschluss

Corona-Ausbildungsstudie 2021 der DGB-Jugend erschienen

Weil Ausbildungsinhalte Corona-bedingt nur teilweise vermittelt werden konnten, machen sich viele Auszubildende Sorgen, ihre Ausbildung nicht erfolgreich abschließen zu können. Bei einer Befragung der Jugend des Deutschen Gewerkschaftsbundes äußerte sich mehr als jede(r) dritte Befragte entsprechend. Die Corona-Ausbildungsstudie ergab außerdem, dass fast ein Drittel der Befragten seit dem Beginn der Pandemie die Qualität des Berufsschulunterrichts als deutlich verschlechtert empfinden. In der Ausbildung nahmen Kürzungen von Gehalt und Urlaub sowie ausbildungsfremde Tätigkeiten zu.

Bild: Atelier 211/Adobe Stock

Die Angst vor dem Scheitern ist in Klein- und Kleinstbetrieben am höchsten. Besonders Auszubildende im dritten Ausbildungsjahr, die kurz vor ihren Abschlussprüfungen stehen, schätzen ihre Situation kritisch ein. Von Ihnen fühlte sich weniger als die Hälfte (48,5 Prozent) "sehr gut" oder "gut" über Prüfungstermine und Ablauf informiert. Lediglich 51,1 waren mit der Prüfungsvorbereitung von betrieblicher und 47,2 Prozent von berufsschulischer Seite "sehr zufrieden" oder "zufrieden".

Mangelnde digitale Ausstattung der Berufsschulen

Zum Unterricht an den Berufsschulen äußern sich viele Auszubildende kritisch. Mehr als die Hälfte (52,7 Prozent) der Befragten bemängelt die digitale Ausstattung der Schulen: 30,9 Prozent bezeichnen sie als "befriedigend", 13,9 Prozent als "ausreichend" und 7,9 Prozent als "mangelhaft". Mit der Qualität von Homeschooling und Distanzunterricht sind ebenfalls mehr als die Hälfte der Befragten (52,9 Prozent) nicht zufrieden: 34,2 Prozent finden sie "befriedigend", 11,6 Prozent "ausreichend" und 7,1 Prozent "mangelhaft".

Fast 60 Prozent der Befragten haben in der Pandemie zumindest Teile ihrer betrieblichen Ausbildung im Homeoffice absolviert. Nur 35 Prozent der Befragten haben alle Materialien und Geräte zur Verfügung gestellt bekommen, die sie für die Ausbildung von zu Hause aus benötigen. 20 Prozent erhielten keinerlei Arbeits- und Lernmittel vom Betrieb. Mehr als ein Viertel der Auszubildenden (26,3 Prozent) muss "immer" oder "häufig" ausbildungsfremde Tätigkeiten erledigen. Im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie hat sich dieser Wert mehr als verdoppelt. Etwa einem Viertel (24,3 Prozent) der Befragten wurde die Ausbildungsvergütung gekürzt. In kleinen Betrieben (5 bis 10 Beschäftigte) waren das sogar 37,9 Prozent.

Weitere Informationen

  • DGB-Jugend: Corona-Ausbildungsstudie
    Zwischen Februar und März 2021 wurden 1.035 betriebliche Auszubildende im Rahmen einer onlinegestützten Panelbefragung zu ihren Erfahrungen während der Corona-Pandemie befragt.