20.08.2021 | Redaktion | IAB

Schwierigkeiten am Übergang

IAB-Studie zeigt die besonderen Probleme benachteiligter Jugendlicher

Ein gelingender Übergang in das Erwerbsleben ist eine gute Eintrittskarte in den Arbeitsmarkt und prägt die gesellschaftlichen Teilhabechancen entscheidend. Wie eine Analyse des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt, gestaltet sich die Übergangsphase für benachteiligte Jugendliche oft schwierig. Dabei spielen unterschiedliche Faktoren eine Rolle: Neben geringen oder fehlenden Bildungsabschlüssen können sich auch der Besuch einer Förderschule, eine Behinderung oder das Aufwachsen in einer armutsnahen Familie nachteilig auswirken.

Bild: davit85/Adobe Stock

Der Übergang Schule – Beruf gilt als erfolgreich, wenn Jugendliche direkt nach der Schulzeit eine berufliche Qualifizierung durchlaufen und zeitnah eine Beschäftigung aufnehmen. Allerdings können ungeklärte Berufsvorstellungen, Ausbildungsabbrüche, Krankheitsphasen oder Arbeitslosigkeit einzelne Übergangsschritte oder die gesamte Übergangsphase verzögern.

Mithilfe von Förderprogrammen im Übergangsbereich oder in der geförderten beruflichen Ausbildung, etwa in Form einer außerbetrieblichen Ausbildung oder einer begleiteten betrieblichen Ausbildung, sollen längerfristige Probleme abgewendet werden. Das betrifft vor allem junge Menschen mit Behinderung und sozial Benachteiligte. Als sozial benachteiligt gelten junge Menschen, die aufgrund ihrer individuellen Voraussetzungen eingeschränkte Chancen im Übergang Schule – Beruf haben und daher Förderbedarfe aufweisen.

Teilnahme an Förderprogrammen: für junge Menschen mit Behinderung die Regel

Förderprogramme spielen in den Werdegängen der meisten nicht behinderten Abgängerinnen und Abgänger von Haupt- und Realschulen keine große Rolle. Dagegen ist die Teilnahme an Förderprogrammen für junge Menschen mit Behinderung die Regel. Mithilfe der Förderprogramme erhalten sie nach Schulende insbesondere einen zeitnahen Anschluss an eine berufliche Bildung. Für viele von ihnen folgen danach jedoch Brüche und Zeiten von Arbeitslosigkeit beim Erwerbseinstieg.

Insbesondere bei jungen Menschen mit Behinderung ist die Gruppe mit brüchigen Verläufen äußerst groß, was auf eine begrenzte Integrationskraft des aktuellen Fördersystems hinweist. Die Wahrscheinlichkeit eines gelungenen Übergangs über reguläre oder geförderte Ausbildung ist nicht nur bei jungen Menschen ohne spezifischen Förderbedarf, sondern auch bei förderbedürftigen jungen Menschen mit Behinderung oder sonderpädagogischem Förderbedarf ungleich verteilt. Dabei kommt den Schulqualifikationen durchweg eine zentrale Rolle zu. Auch anderweitige Förderbedarfe mindern die Bedeutung von Schulabschlüssen nicht, sondern kumulieren im zeitlichen Verlauf mit weiteren Nachteilen. Über den Schulabschluss hinaus spielt die ökonomische Situation der Familien sowie die Art der Behinderung eine Rolle.

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