22.11.2017

Neue PISA-Auswertung zum Problemlösen im Team

Die Ergebnisse eines weiteren Testmoduls aus PISA 2015 wurden in dieser Woche von der OECD vorgestellt. Zum ersten Mal analysiert die Studie, wie gut die 15-jährigen Schülerinnen und Schüler als Gruppe zusammenarbeiten, welche Einstellung sie bezüglich der Zusammenarbeit haben und inwieweit Geschlecht, außerschulische Aktivitäten oder sozialer Hintergrund die Ergebnisse beeinflussen.

Mädchen schneiden demnach deutlich besser ab als Jungen, wenn es darum geht, gemeinsam Probleme zu lösen. Sie sind mit einer 1,6-fach höheren Wahrscheinlichkeit in der Leistungsspitze vertreten als Jungen, während Jungen mit einer 1,6-fach höheren Wahrscheinlichkeit häufiger unter den leistungsschwachen Schülern zu finden sind. In PISA 2012, wo individuelle Problemlösungskompetenz abgefragt wurde, schnitten Jungen besser ab als Mädchen.

Insgesamt erzielen in Deutschland 15-Jährige in diesem Kompetenzbereich bessere Ergebnisse als in den „klaassichen“ PISA-Kompetenzbereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften.

Die soziale Herkunft hat wenig Einfluss auf die Fähigkeit, gemeinsam Probleme zu lösen. Der Test ergab keinen signifikanten Unterschied in der Leistung von sozial begünstigten oder benachteiligten Schülern oder zwischen Schülern mit und ohne Migrationshintergrund. Höhere Vielfalt im Klassenzimmer ist jedoch tendenziell mit besseren Fähigkeiten zur Zusammenarbeit verbunden. So erzielen in einigen Ländern Schülerinnen und Schüler ohne Migrationshintergrund bessere Leistungen, wenn sie Schulen mit einem größeren Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund besuchen.

Die Förderung eines positiven Schulklimas kann sich auch auf die Fähigkeit, gemeinsam Probleme zu lösen, auswirken. Schulen könnten etwa mehr soziale Aktivitäten organisieren, Weiterbildung für Lehrkräfte zum Unterrichtsmanagement anbieten oder Mobbing bekämpfen, so die OECD in einer Presseerklärung.

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