12.11.2020 | Redaktion | DJI | BMFSFJ

Förderung demokratischer Bildung

16. Kinder- und Jugendbericht des BMFSFJ veröffentlicht

Wie können junge Menschen für demokratische Teilhabe gewonnen und befähigt werden? Und wie können die Rechte, Lebenslagen und Interessen von Kindern und Jugendlichen verbindlicher eingelöst und politisch stärker verankert werden? Das sind zentrale Fragen des 16. Kinder und Jugendberichts, den das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) veröffentlichte. Erarbeitet hatte ihn eine unabhängige Sachverständigenkommission aus Wissenschaft und Praxis unter Federführung des Deutschen Jugendinstituts (DJI).

Ausschnitt aus der Titelseite der Kurzbroschüre mit zentralen Ergebnissen

Der Bericht wurde im Bundeskabinett beschlossen und dem Deutschen Bundestag vorgelegt. Damit liegt der erste Kinder- und Jugendbericht vor, der sich ausführlich und systematisch mit dem Thema politische Bildung im Kindes- und Jugendalter befasst. Der Bericht schafft eine Grundlage, um die politische Bildung für junge Menschen bis zum Alter von 27 Jahren zu bilanzieren und weiterzuentwickeln. Er bietet eine Übersicht über die sozialen Räume, innerhalb derer politische Bildung stattfindet. Dazu gehören vorrangig Familien, Kindertagesbetreuung, Schule, berufliche Bildung und der gesamte Bereich der Kinder- und Jugendarbeit.

Zugleich wird der Blick auf die digitalen Welten, die Protestbewegungen, die Angebote der parteinahen Jugendbildung die Hochschulen und die Bundeswehr sowie die Freiwilligendienste gerichtet. Unter dem Stichwort "unterschätzte Räume" werden bislang eher vernachlässigte Bereiche politischer Bildung thematisiert, die für die jeweiligen Kinder und Jugendlichen große Bedeutung besitzen. Dazu gehören beispielsweise die ganztägigen Angebote im Kontext Schule, die stationären Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, der Jugendstrafvollzug und die Jugendsozialarbeit. Dabei wird die Perspektive der jungen Menschen einbezogen, zum Beispiel mit Workshops, Gesprächsrunden und Interviews.

"Die politische Bildung ist ein gewichtiger Faktor, um Menschen gegen Hassparolen und Verschwörungsideologien zu immunisieren." - Bundesministerin Franziska Giffey bei der Vorstellung des Berichts

 

Der Kinder- und Jugendbericht macht deutlich, wie vielfältig Formate und Inhalte politischer Bildung sind. Er belegt erneut, dass politische Bildung mehr als Wissensvermittlung über Institutionen ist, sondern viel mit erlebter Praxis zu tun hat. Zugleich zeigt er auf, dass es an vielen Stellen Klärungsbedarf gibt, was unter politischer Bildung verstanden werden kann.

Weitere Informationen