17.11.2023 | Redaktion | Bertelsmann Stiftung

Faktencheck nachschulische Bildung

Bertelsmann Stiftung zeigt zehn Mythen zu Ausbildung und Studium

Der Mehrheit der Jugendlichen fällt es eher schwer, nach der Schule eine Entscheidung für eine Berufsausbildung oder ein Studium zu treffen. Dazu tragen aus Sicht der Bertelsmann Stiftung auch zahlreiche Mythen zu Studium und Ausbildung bei, die in Gesellschaft und Politik kursieren – wie zum Beispiel: "Eine Ausbildung oder ein Studium abzubrechen heißt, gescheitert zu sein". In einer gemeinsamen Analyse haben die Stiftung und das CHE Centrum für Hochschulentwicklung zehn verbreitete Mythen zur nachschulischen Bildung einem Faktencheck unterzogen.

Titelseite des Faktenchecks

Wie die Autorinnen und Autoren der Publikation konstatieren, sieht etwa eine oft geäußerte Falschannahme in der Rekordzahl an Studierenden die ausschließliche Ursache für den Mangel an Auszubildenden. Der Faktencheck kommt jedoch zu einem anderen Schluss: Ein Vergleich der Anfängerinnen- und Anfängerzahlen zeige, dass der demografische Rückgang sowohl die berufliche als auch die akademische Bildung betreffe. So sei die Zahl der neuen Auszubildenden zwischen 2011 und 2021 von 733.000 auf 660.000 gesunken. Gleiches gelte jedoch auch für die Studienanfängerinnen und -anfänger: Deren – immer noch niedrigere – Zahl sei im selben Zeitraum von 519.000 auf 470.000 zurückgegangen.

Die weit verbreiteten Mythen und Falschaussagen, darunter auch die Behauptung "Nur Akademikerinnen und Akademiker verdienen richtig gut", treffen aus Sicht der Autorinnen und Autoren des Faktenchecks auf eine in weiten Teilen verunsicherte junge Generation. Vielen falle es schwer, am Ende der schulischen Laufbahn eine Entscheidung über ihren weiteren Bildungsweg zu treffen. In einer repräsentativen Jugendbefragung der Bertelsmann Stiftung gaben 55 Prozent der befragten Jugendlichen an, sich zwar ausreichend informiert zu fühlen, sich aber in der Fülle der Informationen nicht zurechtzufinden. Caroline Schnelle, Mitautorin und Expertin der Bertelsmann Stiftung für berufliche Bildung: "Fehlinformationen zu Studium und Ausbildung können Fehlentscheidungen zur Folge haben. Auch gesamtgesellschaftlich ist es angesichts des Fachkräftemangels wichtig, junge Menschen bei der Wahl des passenden Berufs bestmöglich zu unterstützen."

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