03.08.2021 | Redaktion | REHADAT

Erfolgsfaktoren betrieblicher Inklusion

Gefühl guter Integration ist ein wichtiger Maßstab für Inklusion in den Arbeitsmarkt

Ein wichtiger Maßstab für eine erfolgreiche Inklusion in die Arbeitswelt ist neben der Erwerbstätigenquote das Gefühl, am Arbeitsplatz gut integriert zu sein. Dies trifft auf knapp 84 Prozent der befragten Beschäftigten mit Behinderungen zu. Eine empirische Analyse auf Basis von REHADAT-Befragungen zeigt, dass sowohl eine hohe Informiertheit von Betrieben als auch ein unterstützendes Betriebsklima in einem signifikant positiven Zusammenhang mit dem Gefühl einer guten Integration stehen. Beide Faktoren bestärken sich.

Titelseite der REHADAT-Analyse

Die Analyse basiert auf Antworten von knapp 1.300 Menschen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen sowie Hör- und Sehschädigungen in drei REHADAT-Befragungen aus den Jahren 2018, 2019 und 2020. Der Beitrag geht der Frage nach, welchen Einfluss technische und organisatorische Arbeitsanpassungen, die Inanspruchnahme von Unterstützung von Personen innerhalb oder außerhalb des Betriebs, die Informiertheit der Betroffenen und das empfundene Betriebsklima auf die Wahrnehmung von Menschen mit Behinderungen haben, sich in der Arbeitswelt gut integriert zu fühlen. REHADAT ist ein Projekt des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln.

Mehr als vier Fünftel der Befragten fühlen sich insgesamt gut integriert, und drei Viertel der Befragten nehmen das Betriebsklima in ihrem Unternehmen oder ihrer Organisation als unterstützend wahr. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse der Analyse, wie wichtig Informationen zur beruflichen Teilhabe von Menschen mit Behinderungen oder Beeinträchtigungen sind. Indem Unternehmen derartige Informationen bereitstellen oder die Prozesse effektiv koordinieren, wie ihre Beschäftigten diese Informationen erhalten können, können sie zu einer als besser empfundenen Integration beitragen.

In Deutschland lebten im Jahr 2019 insgesamt 10,4 Millionen Menschen mit einer amtlich anerkannten Behinderung. Mit 4,9 Millionen war knapp die Hälfte davon im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 64 Jahren (Destatis, 2021). Bei 7,9 Millionen Menschen liegt eine anerkannte Schwerbehinderung vor, davon sind gut drei Millionen im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 64 Jahren (Destatis, 2021). Der Anteil der erwerbstätigen Menschen mit Schwerbehinderung lag im Jahr 2017 – dies ist die aktuellste verfügbare Angabe – bei 46,9 Prozent (Bundesagentur für Arbeit, 2021) und ist damit noch etwas niedriger als die Erwerbstätigenquote bezogen auf alle anerkannten Behinderungen.

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