18.10.2017 | PM DIHK, BLBS, VLW, Redaktion

Mehr Geld für Digitalisierung in Berufsschulen gefordert

Der Deutsche Industrie und Handelskammertag e.V. (DIHK) hat heute gemeinsam mit dem Bundesverband Lehrerinnen und Lehrer an Wirtschaftsschulen e.V. (VLW) und dem Bundesverband der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen (BLBS) ein Papier zur Stärkung der beruflichen Bildung und der Berufsschulen in Deutschland veröffentlicht.

Hand auf Laptop-Tastatur
Bild: Marko Greitschus / pixelio

Es enthält Handlungsempfehlungen für die Politik in Bund und Ländern für die Ausbildung im ländlichen Raum, die Nachwuchskräftesicherung von Berufsschullehrern und die Modernisierung und Digitalisierung von Berufsschulen sowie die Stärkung der Dualen Ausbildung.

Der Investitionsbedarf für die Digitalisierung von Berufsschulen sei eine der zentralen Herausforderungen. Durch den so genannten DigitalPakt#D soll die digitale Ausstattung aller Schulen finanziert werden. Bislang haben Bund und Länder 5 Milliarden Euro für die nächsten fünf Jahre geplant. Mit schätzungsweise 2,5 Milliarden Euro benötigten allein die Berufsschulen rund die Hälfte der Gelder, um sich für die Anforderungen von Wirtschaft und Gesellschaft in unserem digitalen Zeitalter zu rüsten.

Um eine zukunftsfähige Ausbildung zu ermöglichen, sei eine Modernisierung der Ausstattung der Schulen mit zeitgemäßen Arbeitsmitteln auf technisch aktuellem Stand erforderlich. Dazu zähle neben der Bereitstellung mobiler Endgeräte und internetgestützten Lernplattformen auch der Ausbau des glasfaser-basiertem Breitband-Internetzugangs. Berufsschulen müssten daher bei den Planungen von Bund und Ländern für den DigitalPakt#D einen besonderen Stellenwert erhalten.

"Berufsschulen müssen bei den Planungen von Bund und Ländern für den DigitalPakt#D einen besonderen Stellenwert erhalten."

 

Darüber hinaus müssten Bund, Länder und Kommunen ländliche Räume durch gute Infrastruktur und Ausbildung in der Region stärken. Um Fachkräfte in der Region zu halten, müssten Berufsschulstandorte und Berufsschulangebote vor Ort aufrechterhalten werden. Berufsbildende Schulen sollten in die Lage versetzt werden, über regionale Grenzen hinweg Kooperationen einzugehen, um in seltenen Berufen einen Wohnort- und Betriebsnahen Unterricht zu ermöglichen.

Eine wichtige Voraussetzung zur Sicherstellung der Ausbildung von ausreichend und gut qualifizierten Berufsschullehrern seien zukunftssichere Konzepte für leistungsfähige Berufsschulen in den Regionen. Das gelte vor allem für berufsqualifizierende Fächer und den gewerblich-technischen Bereich (Metall-, Elektro-, Fahrzeugtechnik, Informatik). Die Ausbildung durch ausgebildete Fachlehrer sei ein wichtiger Gradmesser für die Qualität des Unterrichts. Es gelte daher die Attraktivität des Berufsbildes zu erhöhen und Anreize für den Beruf des Berufschullehrers zu schaffen. Das gelinge zum Beispiel, indem das Berufsbild des Berufsschullehrers Teil der Berufs- und Studienorientierung werde, finanzielle Anreize und ein attraktives Arbeitsumfeld mit einer modernen Ausstattung geschaffen werden und der Quereinstieg erleichtert werde.

Resümierend heißt es in der Presseerklärung: "Insgesamt gilt es, politische Rahmenbedingungen zu schaffen, die die duale Ausbildung stärken und die Attraktivität der beruflichen Bildung erhöhen. Wir brauchen Investitionen in eine attraktive Berufsschullandschaft, die sowohl für Berufsschüler als auch für Berufschullehrer interessant ist und sich am Bedarf der Wirtschaft orientiert."

Weitere Informationen

  • www.bvlb.de
    Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung e. V.
  • www.dihk.de
    Seite des Deutschen Industrie- und Handelskammertages