05.02.2019 | Redaktion

Nur jeder fünfte Bewerber in einer Berufsausbildung

BA zieht Bilanz der Nachvermittlung am Ausbildungsmarkt

Von rund 67.000 gemeldeten Bewerbern des Nachvermittlungszeitraums befanden sich Mitte Januar 2019 nur 20 Prozent in einer Berufsausbildung. Das geht aus einem Bericht der Bundesagentur für Arbeit (BA) zur Bilanz der Nachvermittlung am Ausbildungsmarkt hervor. Obwohl die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze mit 70.000 Stellen auch im Zeitraum von Oktober 2018 bis Januar 2019 ("5. Quartal") über der Zahl der Ausbildungsbewerber lag, konnte nur jeder fünfte Ausbildungssuchende einen passenden Ausbildungsplatz finden.

Logo der Bundesagentur für Arbeit

Die Bilanz der Bundesagentur für Arbeit zeigt, dass rund 59 Prozent der Ausbildungsbewerber des "5. Quartals" bis Mitte Januar versorgt werden konnten, allerdings beinhaltet dies neben den Ausbildungsverhältnissen u.a. Qualifizierungsmaßnahmen und Fördermaßnahmen der BA. Trotz Nachvermittlungsverfahren blieben immer noch rund 27.300 junge Menschen ohne Ausbildungsplatz und ohne weitere Alternative. Gleichzeitig konnten 11.400 Ausbildungsstellen nicht besetzt werden. Auch Mitte Januar blieben 13 Prozent der bereits Ende September gemeldeten Ausbildungsstellen unbesetzt.

Ungleichgewichte zwischen Angebot und Nachfrage

Disparitäten zwischen Angebot und Nachfrage sind nach wie vor von zentraler Bedeutung. Während noch eine große Zahl von Bewerbern auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle war, blieben gleichzeitig zahlreiche Ausbildungsplätze unbesetzt: Regionale, qualifikatorische und berufsfachliche Ungleichgewichte können die Chancen des einzelnen Bewerbers am Ausbildungsmarkt erheblich beeinflussen.

Aus dem Bericht der BA geht hervor, dass auch Abiturienten überproportional häufig unversorgt bleiben, weil sie oft Berufe mit einer hohen Ausbildungsnachfrage anstreben, z.B. im Bereich der Mediengestaltung oder in qualifizierten Dienstleistungsberufen.

Fördermaßnahmen der BA

Aufgrund der demografischen Entwicklung, der Tendenz zu höheren Schulabschlüssen und der besseren Ausgangssituation am Ausbildungsmarkt, geht die Zahl geförderter Personen in Maßnahmen der Bundesagentur für Arbeit allgemein zurück. Obwohl rückläufig, sind einige Fördermaßnahmen weiterhin von großer Bedeutung: So besteht insbesondere in der Ausbildungsbegleitung (ausbildungsbegleitende Hilfen, assistierte Ausbildung) eine stabile Nachfrage.