01.12.2021 | Redaktion | mpfs

Internetnutzung weiter hoch

JIM-Studie 2021 zum Medienverhalten von Jugendlichen erschienen

Mehr als vier Stunden verbringen junge Menschen täglich im Internet. Diesen Durchschnittswert ermittelte die JIM-Studie 2021 des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest (mpfs). Nach dem starken Anstieg um 53 Minuten im Jahr 2020 nahm die Internetnutzungszeit also wieder um 17 Minuten ab. Dennoch liegt der Wert weiterhin deutlich über dem Niveau der Zeit vor der Corona-Pandemie. Die Konfrontation mit Hassbotschaften, Beleidigungen und Verschwörungstheorien nahm nach Einschätzung der befragten Zwölf- bis 19-Jährigen weiter zu.

Bild: Wayhome Studio/Adobe Stock

58 Prozent der Zwölf- bis 19-Jährigen gaben an, innerhalb der letzten vier Wochen Hassbotschaften begegnet zu sein, gefolgt von extremen politischen Ansichten (56 Prozent). Etwa die Hälfte der Jugendlichen wurde im Netz mit Verschwörungstheorien konfrontiert, 47 Prozent mit beleidigenden Kommentaren. Fake News liegen bei 42 Prozent. Lediglich 23 Prozent der Jugendlichen konnten von sich sagen, im letzten Monat mit keinem dieser Phänomene konfrontiert worden zu sein. Insgesamt ist der Anteil der betroffenen Jugendlichen in allen Bereichen höher als im Jahr 2020.

Klimawandel und Corona-Situation im Fokus

Die Suche nach Informationen und Nachrichten spielt nicht erst seit der Corona-Pandemie eine große Rolle, ist aber in der Diskussion um Fake News und Glaubwürdigkeit von Nachrichtenquellen weiter in den Vordergrund gerückt. Fragt man die Jugendlichen nach relevanten aktuellen Themen, so stehen der Klimawandel und die Corona-Situation im Fokus. Bei der Frage nach ihren drei wichtigsten Nachrichtenquellen nennt ein Drittel der Zwölf- bis 19-Jährigen das Fernsehen (32 Prozent), jeweils jede/-r fünfte Jugendliche das Radio (22 Prozent) und das Internet (21 Prozent).

WhatsApp bleibt weiterhin der wichtigste Dienst zur Kommunikation. 92 Prozent der Jugendlichen nutzen ihn mindestens mehrmals pro Woche. Instagram folgt mit 58 Prozent auf dem zweiten Platz, verliert aber im Vergleich zum Vorjahr an Relevanz. TikTok (46 Prozent) hat bei den Jugendlichen weiter an Bedeutung gewonnen und verdrängt Snapchat (42 Prozent) vom dritten Platz. Wenig sensibel zeigen sich die Jugendlichen, wenn es um den Datenschutz auf diesen Plattformen geht. Nur ein Drittel von ihnen hat in Bezug auf die Sicherheit persönlicher Daten Bedenken.

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