11.09.2018 | Redaktion | PM OECD

Soziale Herkunft bleibt entscheidend

OECD-Bericht "Bildung auf einen Blick" 2018 veröffentlicht

Der berufliche und soziale Status der Eltern bleibt der wichtigste Faktor, der die Teilhabe an Bildung sowie wirtschaftlichen und sozialen Erfolg beeinflusst. Dies geht aus der aktuellen Ausgabe des OECD-Berichts "Bildung auf einen Blick" hervor. Jugendliche, deren Eltern über keinen höheren Bildungsabschluss verfügen, entscheiden sich demnach häufiger für eine Berufsausbildung als für allgemeinbildende Bildungsgänge und beenden diese mit geringerer Wahrscheinlichkeit.

Der Hauptsitz der OECD in Paris                                                    Bild: Patrick Janicek -  CC BY 2.0

Die Ungleichheit der Bildungsbiografien beginnt schon in der frühen Kindheit: So nehmen Kinder, deren Mütter über keinen höheren Bildungsabschluss verfügen, seltener an frühkindlicher Bildung und Betreuung teil als die Kinder von Hochschulabsolventinnen oder Frauen mit vergleichbarem Abschluss. In Deutschland nimmt heute allerdings ein deutlich höherer Anteil der unter 3-Jährigen an frühkindlicher Bildung, Betreuung und Erziehung teil als noch vor zehn Jahren. Doch auch hier spielt der Bildungsstand der Eltern eine große Rolle. Wenn die Mutter einen höheren Bildungsabschluss hat, liegt die Betreuungsquote bei 49 Prozent, bei Müttern ohne Tertiärbildung (also einen akademischen Abschluss) liegt sie nur bei 37 Prozent.

Ein erfolgreicher Abschluss einer dualen Ausbildung führt laut OECD-Bericht zu ebenso guten Berufsaussichten wie ein Studium. Die Beschäftigungsquote junger Erwachsener im Alter von 25 bis 34 Jahren mit dualer Berufsausbildung liegt im Schnitt bei 86 Prozent, beim Tertiärabschluss beträgt sie 87 Prozent. Der Anteil junger Leute, die sich weder in Ausbildung befinden noch berufstätig sind, ist in Deutschland zumindest im europäischen Vergleich eher gering: Bei den 20- bis 24-Jährigen sind in Deutschland 10,8 Prozent betroffen, im OECD-Schnitt sind es 17,3 Prozent. Hier konstatiert die OECD in Deutschland eine deutliche Verbesserung - 2005 lag der Anteil noch bei 18,7 Prozent.