21.03.2017 | PM Vodafone Stiftung | Redaktion

Wie lernen Lehrer?

Eine neue Studie der Vodafone Stiftung

Von Lehrerinnen und Lehrern wird erwartet, ihre Schüler angemessen auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Gleichzeitig wird in Schulen der Grundstein zum lebenslangen Lernen gelegt. Hier trainieren Lehrer mit Schülern, wie diese sich eigenverantwortlich Wissen und Kompetenzen aneignen und neue Informationen einordnen und bewerten können. Aber wie sieht es mit der Weiterbildung von Lehrern aus?

Lehrerin, mit dem Rücken an der Tafel lehnend
Bild: contrastwerkstatt / Fotolia

Lehrer haben Freude an der Auseinandersetzung mit neuen Themen und sehen Lernen als entscheidend für ihren Beruf an, aber ihre Weiterbildungsbemühungen werden an den Schulen kaum unterstützt. So schätzten in einer Lehrer-Umfrage der Vodafone Stiftung Deutschland lediglich drei Prozent der Befragten die Lernkultur an ihrer Schule als gut oder sehr gut ein. Nur ein gutes Viertel (27 Prozent) der befragten Lehrer findet, dass Weiterbildung, Innovationsfähigkeit und Lernen gelebte Werte an ihrer Schule sind und nicht einmal jeder Dritte (31 Prozent) meint, dass Lernen an seiner Schule auch bedeutet, Fehler machen zu dürfen. Darüber hinaus stoßen Lehrer an organisatorische Grenzen: Mehr als der Hälfte (52 Prozent) fällt es schwer, das Lernen in ihre Arbeitszeit zu integrieren und nur 12 Prozent werden in Fortbildungsfragen durch ihre Vorgesetzten beraten. Gleichzeitig wird klar, dass es wenig Anreize zur Weiterqualifizierung gibt: Die Mehrheit der Lehrkräfte (70 Prozent) gibt an, keine Auswirkungen auf ihre berufliche Zukunft zu befürchten, wenn sie sich nicht fortbilden.

Digitale Lernformate haben sich bei Lehrern noch nicht durchgesetzt

Zwar sehen immerhin zwei Drittel (65 Prozent) der Lehrer den Computer und neue Medien als wesentliche Bereicherung ihrer beruflichen Lernprozesse an, aber andere Berufsgruppen sind hier schon deutlich routinierter. In einer parallel durchgeführten Befragung von Beschäftigten unterschiedlichster Branchen gab die überwiegende Mehrheit (92 Prozent) an, der sichere Umgang mit Computern sei eine notwendige Voraussetzung, um sich weiterzubilden. Bei den befragten Lehrern sagte dies jedoch nur gut die Hälfte (55 Prozent).

Lehrer sind stark im kritischen Umgang mit digitalen Informationsquellen

Lehrer sind besonders gut in einer anderen wichtigen Fähigkeit für die digitale Wissensgesellschaft: der kritischen Auseinandersetzung mit Online-Inhalten. Zweidrittel (63 Prozent) der befragten Lehrer hinterfragt digitale Lern-Informationen. Bei den sonstigen befragten Arbeitnehmern tut dies nicht einmal die Hälfte (45 Prozent). Wenngleich Lehrer also bei den technischen Kompetenzen zurückliegen, können sie ihren Schülern sicher dabei helfen, Informationen aus dem Internet besser einzuordnen. Gerade in Zeiten der sogenannten Fake News, ist dies von entscheidender Bedeutung.