14.04.2022 | Redaktion | IAB

Weniger Ausbildungsabschlüsse

IAB stellt Ergebnisse einer repräsentativen Betriebsbefragung vor

Der Anteil von Betrieben mit erfolgreichen Ausbildungsabschlüssen ist im Jahr 2021 gegenüber 2019 stark gesunken – von 55 auf nur noch 38 Prozent. Das ergab eine Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Aus Sicht der Betriebe spielen hierbei vor allem ein kleinerer Ausbildungsjahrgang, aber auch pandemiebedingte Einschränkungen eine wichtige Rolle. Probleme bei der Kontaktaufnahme und der Rückgang an Bewerbungen erschweren die Besetzung von Ausbildungsplätzen. Viele Betriebe reagieren mit einer Anpassung ihrer Rekrutierungsstrategie.

Bild: littlewolf1989/Adobe Stock

Mit Ausnahme sehr großer Betriebe mit 250 oder mehr Beschäftigten gibt es bei allen Betriebsgrößenklassen einen Rückgang im Anteil der Betriebe mit Ausbildungsabschlüssen. Er bewegt sich zwischen 15 und 20 Prozentpunkten. Ein überdurchschnittlicher Rückgang zeigt sich im besonders stark von der Krise betroffenen Gastgewerbe.

Etwa zwei Drittel der Betriebe, bei denen die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungen rückläufig war, führten dies auf einen kleineren Ausbildungsjahrgang zurück. Auch pandemiebedingte Einschränkungen haben offenbar zu einer kleineren Zahl an Ausbildungsabschlüssen beigetragen. So berichteten 22 Prozent der Betriebe, dass im Vergleich zu 2019 Prüfungen häufiger verschoben werden mussten. 16 Prozent gaben an, dass Inhalte nicht in der vorgesehenen Zeit vermittelt werden konnten. 9 Prozent nannten als Grund, dass Prüfungen nicht bestanden wurden. Darüber hinaus gab etwa jeder fünfte Betrieb häufigere Ausbildungsabbrüche als Grund für den Rückgang an.

Kaum Änderungen bei Übernahmeangeboten

Bei der Anzahl der Betriebe, die ihren Absolventinnen und Absolventen ein Übernahmeangebot gemacht haben, sind gegenüber dem Jahr 2019 nur geringe Änderungen festzustellen – wobei nur jene Betriebe betrachtet wurden, die in beiden Jahren erfolgreiche Abschlüsse hatten. Knapp acht von zehn Betrieben haben ihren Absolventinnen und -absolventen in beiden Jahren etwa gleich häufig ein Übernahmeangebot gemacht. In jeweils etwa jedem zehnten Betrieb ist die Zahl der Übernahmeangebote dagegen gesunken beziehungsweise gestiegen.

Die meisten Übernahmeangebote wurden von den Jugendlichen angenommen. So berichten drei Viertel der Betriebe, die mindestens einem Teil ihrer Absolventinnen und Absolventen ein Übernahmeangebot gemacht haben, dass alle Angebote angenommen wurden. Weitere 15 Prozent der Betriebe berichten, dass mehr als die Hälfte der Azubis ihre Übernahmeangebote annahmen. Nur jeweils 5 Prozent der Betriebe geben an, dass weniger als die Hälfte beziehungsweise gar keine Angebote angenommen wurden.

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