01.02.2024 | Redaktion | Konrad-Adenauer-Stiftung

Weiter stark belastet

Analyse der Konrad-Adenauer-Stiftung zur psychischen Gesundheit Jugendlicher

Schon vor Corona hatten viele Kinder und Jugendliche psychische und psychosomatische Beschwerden. Durch die Auswirkungen der Pandemie hatte sich die Zahl der Betroffen noch einmal deutlich erhöht. Wie Elisabeth Hoffmann in einer Analyse der Konrad-Adenauer-Stiftung zeigt, erwiesen sich zahlreiche 11- bis 17-Jährige – abhängig vom Grad der familiären Unterstützung – als erstaunlich resilient. Bei vielen anderen bleiben die Belastungen jedoch auf hohem Niveau bestehen. Elisabeth Hoffmann plädiert dafür, diesem Phänomen mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Bild: illustrissima/Adobe Stock

In der Publikation mit dem Titel "Generation Corona? Jugend und (mentale) Gesundheit" wertet Elisabeth Hoffmann Langzeitstudien aus, die von Schlafstörungen, Gereiztheit, Kopf-, Rücken- und Bauchschmerzen bei Jugendlichen, aber auch von Depressionen, Ängsten und Essstörungen berichten. Bei Mädchen und junge Frauen wurden solche Störungen offenbar häufiger diagnostiziert als bei männlichen Altersgenossen. Die Corona-Pandemie verstärkte eine "Bewegungsmangel-Pandemie" und den Trend zu Übergewicht, führte zu einem gesteigerten Konsum von Alkohol, Zigaretten, Cannabis und weiteren Drogen. In der Jugendmedizin wird aktuell vor einer Verfestigung psychischer Probleme gewarnt und von einer "Mental-Health-Pandemie" gesprochen.

Im dritten Teil der Publikation berichten verschiedene Autorinnen und Autoren von Initiativen und Projekte, denen es während der Pandemie sehr schnell und niedrigschwellig gelang, junge Menschen zu erreichen. Dabei geht es auch um präventive Maßnahmen, die dort ansetzen, wo Kinder und Jugendliche sich aufhalten – sowohl in Bildungseinrichtungen als auch in ihren Freizeitumgebungen, sowohl offline als auch online. Universelle Depressionspräventionsprogramme in der Schule wie "Lebenslust mit LARS & LISA", "krisenchat Nothilfe per Smartphone" und "TUM4 Health" bieten aus Sicht von Elisabeth Hoffmann vielversprechende Ansätze, um der Mental-Health-Pandemie entgegenzuwirken.

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