29.05.2024 | Redaktion | Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit

Prekären Lebenslagen entgegenwirken

Neue Ausgabe der Zeitschrift "dreizehn" erschienen

Junge Menschen in prekären Lebenslagen stehen komplexen Herausforderungen gegenüber. Oft ist ihre Lebenssituation geprägt von Diskontinuität, prekären Wohnverhältnissen, geringer Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, psychischen Belastungen und Diskriminierung. Die neue Ausgabe der Zeitschrift "dreizehn" des Kooperationsverbundes Jugendsozialarbeit zeichnet mit Beiträgen aus Wissenschaft und Praxis ein umfassendes Bild der Lebenswelten dieser jungen Menschen. Sie zeigt Probleme auf, präsentiert aber auch praktikable Lösungen und Erfolgsgeschichten aus den Handlungsfeldern der Jugendsozialarbeit.

Anne Berngruber und Lisa Hasenbein vom Deutschen Jugendinstitut München werfen in ihrem Beitrag einen empirischen Blick auf die Situation junger Menschen, die in materiell deprivierten Haushalten leben. Materielle Armut wirke sich immer auch auf ihre Handlungsspielräume, Teilhabemöglichkeiten und Chancen aus. Als zentral sehen die Autorinnen daher die Notwendigkeit, Orte und Gelegenheiten zu schaffen, damit junge Menschen sich unabhängig von ihren finanziellen Ressourcen entfalten können.

Ein Forschungsprojekt von Jonas Poehlmann und Rainer Treptow von der Universität Tübingen untersucht, warum manche Unterstützungsangebote die Adressatinnen und Adressaten kaum erreichen. In Zusammenarbeit mit Trägern der Jugendsozialarbeit und Interviews mit jungen Menschen ermitteln sie, wie eine bedarfsgerechte Weiterentwicklung der Unterstützungsangebote für benachteiligte junge Menschen in Baden-Württemberg gestaltet werden sollte. Die Analyse von Silke Starke-Uekermann und Michael Scholl beschreibt die Lage aus der Perspektive des Monitors "Jugendarmut in Deutschland", während das Interview mit Daniela Keeß junge Wohnungslose in den Blick nimmt.

Junge Menschen erreichen, die durch alle Netze fallen

Auch Fachkräfte aus der Praxis kommen zu Wort. So stellt der Beitrag von Ulrike Rapp-Hirrlinger das Förderprojekt GO!ES vor – eine bundesweit einmalige Kooperation von Jugendhilfe, Jobcenter, Agentur für Arbeit, Landkreis und Kommunen im Landkreis Esslingen. Das Projekt verbindet Jugendhilfe und Arbeitsförderung und richtet sich insbesondere an junge Menschen, die von den Angeboten der Sozialleistungssysteme mindestens zeitweise nicht erreicht werden. Das Netzwerk Momo in Hamburg leistet Lobbyarbeit für obdachlose junge Menschen. Gelingensfaktoren aufsuchender Jugendsozialarbeit beschreibt Ilka Bähr, Projektreferentin im gleichnamigen Projekt.

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