05.03.2018 | PM Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit | Redaktion

Junge Menschen im ländlichen Raum fördern

Empfehlungen des Kooperationsverbunds

Der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit hat sich in den letzten Jahren intensiv mit der Situation von Jugendlichen im ländlichen Raum beschäftigt und daraus neue Handlungsempfehlungen für die Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik erarbeitet.

Bild: Andreas Hermsdorf / pixelio

Dass ländliche Regionen, vor allem strukturschwache Regionen, von den demografischen Entwicklungen besonders betroffen sind, ist bekannt. Damit sinken die Chancen für junge Menschen, sich in ländlichen Regionen persönlich und beruflich zu verwirklichen. Schulschließungen, Ausdünnung des ÖPNV, Reduzierung der Angebote der offenen Jugendarbeit - all das wirkt sich auch auf Angebote der Jugendhilfe und Jugendsozialarbeit aus.

Der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit empfiehlt:

  • Wer in ländlichen Regionen aufwächst, verbindet damit oft das Gefühl von Verwurzelung. Diese emotionale und soziale Sicherheit sollte jungen Menschen, die in ihren Regionen bleiben wollen, ermöglicht werden. Dabei sind die regionalen Unternehmen als Ausbildungs- und Arbeitgeber aber auch als Partner des Sozialraums zu betrachten und einzubeziehen.
  • Jede Region sollte ein regionales Konzept zur  eigenständigen Jugendpolitik entwickeln, um jungen Menschen in ländlichen Regionen Lebensperspektiven zu eröffnen und zu sichern. Dabei ist gezielt das Augenmerk auf Jugendliche mit besonderem Förderbedarf zu richten.
  • Zur Entwicklung eines regionalen Konzeptes zur eigenständigen Jugendpolitik bedarf es der Einbeziehung aller Akteure, insbesondere aber der Jugendlichen selbst. Sie wollen und sollten an strategischen Lösungen unmittelbar beteiligt werden.
  • Vielen Kommunen fehlen die finanziellen Mittel, um die Aufrechterhaltung oder gar den Aufbau von Angeboten der Jugendsozialarbeit zu ermöglichen. Strukturschwächere Regionen sollten durch Bereitstellung von zusätzlichen Mitteln sowie durch konzeptionelle Transferleistungen in die Lage versetzt werden, sich mehr für die Jugendsozialarbeit zu engagieren.
  • Besonders in ländlichen Regionen muss die Arbeit für Jugendliche mit besonderem Förderbedarf „neu“ gedacht werden. Es muss darum gehen, auch eine zahlenmäßig kleinere Gruppe mit guten und zielgruppengenauen und nicht nur mit defizitorientierten Angeboten zu versorgen.

Weitere Informationen