24.09.2025 | Redaktion | Vodafone Stiftung
Jugendliche wollen Unterstützung
Studie der Vodafone Stiftung zur Nutzung und Selbstregulation von sozialen Medien
69 Prozent der Jugendlichen in Deutschland nutzen soziale Medien über zwei Stunden täglich, 61 Prozent finden, dass sie zu viel Zeit auf diesen Plattformen verbringen und das Gefühl haben, andere Aufgaben zu vernachlässigen. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Studie von infratest dimap im Auftrag der Vodafone Stiftung. Zwar entwickeln sie selbstständig Strategien, um ihre Online-Aktivität zu reduzieren, über 80 Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler wünschen sich aber mehr Unterricht zum besseren Umgang mit sozialen Medien oder zumindest Tipps für eine ausgewogene Nutzung.
Vielen Jugendlichen ist bewusst, dass sie zu viel Zeit auf Social Media verbringen – sie reflektieren ihr Nutzungsverhalten regelmäßig (47 Prozent). Zu ihren Strategien zur Reduktion zählen das Deaktivieren von Mitteilungen (69 Prozent) das Umschalten auf "Nicht stören" (51 Prozent) oder die aktive Vermeidung von sozialen Medien während der Lernzeiten (60 Prozent). Dennoch verbringen knapp drei Viertel (73 Prozent) der Befragten mehr Zeit damit, als ihnen lieb ist. 56 Prozent würden soziale Medien gern weniger nutzen, schaffen es aber nicht. Gleichzeitig gibt nur die Hälfte (49 Prozent) der Schülerinnen und Schüler sowie der Auszubildenden an, einen verantwortlichen und sinnvollen Umgang mit sozialen Medien an ihrer Schule zu erlernen. Die Mehrheit der Jugendlichen wünscht sich ein breiteres medienpädagogisches Angebot. Ein komplettes Handyverbot im Unterricht oder Klassenzimmer befürworten immerhin 60 Prozent.
"Der Auftrag an Bildung und Politik ist eindeutig: Jugendliche brauchen nicht nur Regeln, sondern Räume und kompetente Anleitung, um Kompetenzen und Resilienz im Social Media-Alltag zu entwickeln." - Matthias Graf von Kielmansegg, Geschäftsführer der Vodafone Stiftung Deutschland
Bei der Nutzung sozialer Medien überwiegen für das Gros der jungen Menschen positive Gefühle wie Freude (83 Prozent), Neugier (81 Prozent) und Entspannung (67 Prozent). Negative Emotionen wie Einsamkeit (37 Prozent), Neid auf andere (34 Prozent) oder Stress (33 Prozent) empfindet etwa ein Drittel. 26 Prozent empfinden teilweise sogar Schuldgefühle wegen ihrer Mediennutzung. Insbesondere junge Frauen verbinden häufiger negative Gefühle mit der Nutzung, etwa durch soziale Vergleiche: 52 Prozent der weiblichen Befragten geben an, bereits von Ausgrenzung und Abwertung durch soziale Medien betroffen gewesen zu sein im Vergleich zu 31 Prozent der männlichen Befragten.