22.05.2019 | Redaktion | Bertelsmann Stiftung

Jugendliche in Ausbildung bringen

Bedingungen und Gestaltung ergänzender, öffentlich geförderter Ausbildung

Der Staat sollte das betriebliche Ausbildungsangebot durch öffentlich geförderte Ausbildungsplätze temporär ergänzen, wenn Passungsprobleme dafür verantwortlich sind, dass in bestimmten Berufen und Regionen Ausbildungsplätze nicht besetzt werden können und gleichzeitig eine noch größere Zahl an Ausbildungssuchenden beim Bemühen um eine Ausbildungsstelle erfolglos bleibt. So lautet die Schlussfolgerung in einem Konzeptpapier der Bertelsmann Stiftung.

Klick zum VergrößernBild: Bertelsmann Stiftung / Valeska Achenbach

Die Statistik zeigt: Personen ohne Ausbildungsabschluss werden rund dreimal so häufig arbeitslos wie Personen mit einer beruflichen Ausbildung oder fünfmal so häufig wie Personen mit  einer akademischen Ausbildung. Wem es also nicht gelingt, eine Ausbildung zu absolvieren, der hat schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt und vielen jungen Erwachsenen aus der Gruppe der Ungelernten fehlt eine berufliche Perspektive.

Die Autorinnen und Autoren des Konzeptpapiers "Alle Jugendlichen in Ausbildung bringen – wie geht das?" fordern deshalb, dass jeder junge Mensch die Chance bekommen sollte, eine Ausbildung zu absolvieren. Sie skizzieren die zentralen Gestaltungsfaktoren ergänzender, öffentlich geförderter Ausbildungsstellen und gehen davon aus, dass in der Praxis verschiedene Gestaltungs- und Realisationsvarianten möglich sind. In einzelnen Unterkapiteln wird vor diesem Hintergrund erläutert,

  • für welche Jugendlichen eine öffentlich geförderte Ausbildung in Frage kommt,
  • wie das Ausbildungsangebot gestaltet sein sollte, damit die Übergänge in die betriebliche Ausbildung gelingen können,
  • welche Ausbildungsberufe im Rahmen der öffentlich geförderten Berufsausbildung angeboten werden sollen,
  • welche Einrichtungen als Bildungsträger fungieren können und
  • wie die Nachrangigkeit der geförderten Ausbildung sichergestellt werden kann.

Darüber hinaus enthält das Papier Überlegungen zur Finanzierung sowie Praxisbeispiele zur "Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen (BaE)", der "einjährigen Berufsfachschule (1BFS)" in Baden-Württemberg, der "Berufsqualifizierung (BQ)" in Hamburg und dem "Ausbildungsprogramm NRW 2018-2021".

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