07.01.2025 | Redaktion | IAB
Große regionale Unterschiede
IAB untersuchte Ausbildungsabbrüche im dualen System
Zwischen den Jahren 2005 und 2020 stieg die Zahl der Ausbildungsabbrüche im dualen Ausbildungssystem kontinuierlich. Insbesondere im Nordosten Deutschlands und in der Rhein-Ruhr-Region sind die Abbruchquoten teils sehr hoch. Im Jahr 2020 war die Quote etwa in Pirmasens (Rhein-Pfalz) mit 42,5 Prozent fast viermal so hoch wie in Eichstätt (Bayern) mit 11,3 Prozent. Dies hängt nicht nur mit der unterschiedlichen Wirtschaftskraft, sondern auch mit Unterschieden in der Branchenstruktur zusammen. Das zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).
Regionale Verteilung der Ausbildungsabbrüche (Grafik: IAB)
In Landkreisen mit hoher Arbeitslosigkeit und niedriger Wirtschaftskraft gibt es im Mittel eine höhere Abbruchquote als in Landkreisen und kreisfreien Städten mit niedrigerer Arbeitslosigkeit, vielen offenen Stellen und einer höheren Wirtschaftskraft. Die regionale Abbruchsquote steht außerdem im Zusammenhang mit der regionalen Branchenstruktur: Dort, wo etwa überproportional viele Beschäftigte im Handwerk oder in der Finanz- und Versicherungsbranche arbeiten, sind im Schnitt auch die Abbruchquoten niedriger. Im Gegensatz dazu ist die Abbruchquote in Regionen tendenziell höher, die einen hohen Anteil anderer Dienstleistungsbranchen aufweisen wie Information und Kommunikation, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen oder haushaltsnahe Dienstleistungen. Dies gilt auch für Regionen mit einem höheren Anteil an Beschäftigten im öffentlichen Dienst.
Die Studie beruht auf den Integrierten Erwerbsbiografien (IEB) des IAB, die auf Prozessdaten der Statistik der Bundesagentur für Arbeit basieren. Die Analysen beziehen sich ausschließlich auf Ausbildungsabbrüche im dualen Ausbildungssystem. Abbrüche von rein schulischen Ausbildungen sind nicht enthalten.