27.04.2017 | PM Kompetenzzentrum | PM BIBB | Redaktion

Heute ist Girls' Day

Heute öffnen Betriebe aus den Bereichen Technik und Naturwissenschaften, Forschung und Wissenschaft, Informatik und Handwerk bundesweit ihre Türen, um Mädchen zu ermöglichen, neue Berufe kennenzulernen und sich und ihre Fähigkeiten auszutesten. Alle Mädchen ab der fünften Klasse können bei den über 12.000 Angeboten mitmachen.

Durch das Aufzeigen von beruflichen Alternativmodellen sollen das Interessen-, Kompetenz- und damit Berufswahlspektrum von Mädchen und jungen Frauen erweitert und so die Gleichberechtigung von Männern und Frauen gefördert werden. Den Girls'Day gibt es schon seit 16 Jahren als Projekt des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. Eröffnet wurde er gestern von Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Digitale Bildung spielt zentrale Rolle

Der digitale Graben zwischen den Geschlechtern schließt sich nicht wie gehofft automatisch mit den jüngeren, technikaffineren Generationen. Mädchen sind zwar ebenso aktive Nutzende, bleiben der technischen Seite der Digitalisierung aber weiterhin eher fern. "Wir müssen die passenden Rahmenbedingungen schaffen, um Mädchen und junge Frauen gezielt zu fördern", fordert Hannes Schwaderer, Präsident der Initiative D21 e. V. "Digitale Bildung spielt eine zentrale Rolle bei der beruflichen Chancengleichheit. Die durch Smartphone und PC geprägte Lebenswelt muss sich endlich in der Lehrwelt der Schulen widerspiegeln." Die Initiative D21 sieht hier eine der drängendsten Aufgaben der Politik, um allen Kinder, auch den Mädchen, den Erwerb notwendiger Kompetenzen und Interessen zu ermöglichen, die sie später einen Beruf im MINT-Bereich ergreifen lassen.

"Das Lernen mit und über digitale Medien wird Raum geben, dass noch mehr Mädchen sich mit IT-Grundlagen auseinandersetzen und damit Anreize schaffen, das Interessen- und Kompetenzspektrum und damit schlussendlich auch das Spektrum der Berufswahl zu erweitern", so Prof. Barbara Schwarze, Vorsitzende des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. "Wenn wir in jungen Jahren nicht die richtigen Weichen stellen und die Optionen schaffen, dürfen wir uns später über Fachkräftemangel nicht wundern." Die Mehrheit des Bildungsdreiecks hat die Notwendigkeit des Einsatzes digitaler Medien im Unterricht erkannt (Lehrkräfte: 72 Prozent, Eltern: 71 Prozent, SchülerInnen: 67 Prozent). Dennoch ist digitale Bildung noch immer nicht vollumfänglich konzeptionell verankert.

BIBB-Analyse zu Männern und Frauen in technischen Ausbildungsberufen

Eine aktuelle Analyse des Bundesinstituts für Berufsbildung zu den Unterschieden zwischen Männern und Frauen in technischen Ausbildungsberufen lässt keinen Fortschritt bei der Geschlechterverteilung in technischen Ausbildungsberufen erkennen. Trotz zahlreicher Maßnahmen zur Förderung der Ausbildung von Frauen in technischen Berufen konnte ihr Anteil in den letzten mehr als 20 Jahren nicht gesteigert werden. So lag der Anteil im Jahr 2015 mit 12,4 Prozent auf dem Niveau des Jahres 1993. Die BIBB-Auswertung wurde aus Anlass des bevorstehenden "Girls' und Boys' Day" erstellt.

Weitere Informationen

  • www.girls-day.de
    Informationen rund um den Girls'Day auf den Seiten des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V.