29.09.2022 | Redaktion | KMK

Digitalisierung des Bildungssystems

Handlungsempfehlungen der KMK von der Kita bis zur Hochschule

"Die Vermittlung digitaler Kompetenzen muss in den curricularen Vorgaben der Bildungsgänge im Übergangsbereich verankert werden." Das ist eine der Handlungsempfehlungen, die die Ständige Wissenschaftliche Kommission (SWK) der Kultusministerkonferenz (KMK) in ihrem neuen Gutachten "Digitalisierung im Bildungssystem" formuliert. Die 16 Bildungsforscherinnen und -forscher der Kommission hatten die Aufgabe, den gesamten Bildungsraum von der Kita bis zur Hochschule zu durchleuchten und notwendige Maßnahmen für die Digitalisierung der Bildungsbereiche zu beschreiben.

Bild: Funtap/Adobe Stock

Neben der Verankerung der Vermittlung digitaler Kompetenzen sollte im Übergangsbereich ein Abgleich mit den Standardberufsbildpositionen der beruflichen Curricula erfolgen, damit Jugendliche auf den Übergang in eine vollqualifizierende Ausbildung vorbereitet werden – etwa in Form zertifizierter und anrechnungsfähiger Ausbildungsbausteine. Generell empfiehlt die Kommission, enge Berufszuschneidungen aufzulösen: "Klar abgegrenzte Berufsprofile sind eine wichtige Orientierung für Betriebe und unterstützen die berufliche Identitätsbildung künftiger Fachkräfte. Sie erschweren es jedoch, Veränderungen in der Arbeitswelt zeitnah aufzugreifen und angemessen die schnellen technologischen Entwicklungen zu berücksichtigen."

Anschlussfähigkeit der Qualifikationsebenen

Curricula in der beruflichen Ausbildung sind aus Sicht der SWK stärker im Sinne lebenslangen Lernens zu konzipieren. Auf allen Stufen des beruflichen Bildungssystems sollten demnach verlässlich geregelte Anschlüsse an die nächsthöhere Qualifikationsebene möglich sein, zum Beispiel von den Assistenz- und Helferausbildungen an die mittlere Qualifikationsebene. Dafür seien transparente Anrechnungsverfahren zu implementieren.

Für die Ausarbeitung schulischer Curricula bei den Berufsschulen regt die Kommission verstärkte Kooperationen zwischen Berufsschulen mit Verantwortlichkeiten für einzelne Lernfelder an. So könnten etwa die länderübergreifenden Kooperationen zur Ausarbeitung berufsschulischer Curricula und Unterrichtsmaterialien auf vollqualifizierende Ausbildungen und die Kernangebote des Übergangssektors ausgeweitet werden.

Modernisierung von Bildungszielen und Curricula

Um weiterhin eine zukunftsorientierte Berufsausbildung gewährleisten zu können, sieht die Kommission eine zunehmende Bedeutung der Entwicklung von Strukturen, der Organisation und Vernetzung der Lernorte sowie der Steuerung über die Modernisierung von Bildungszielen und Curricula. Bislang seien die absehbaren Veränderungen in den Anforderungen nicht systematisch und ausreichend in den Curricula, Ausbildungsverordnungen und Rahmenlehrplänen verankert.

Weitere Informationen

  • SWK: Digitalisierung im Bildungssystem (PDF)
    Die Ständige Wissenschaftliche Kommission ist ein unabhängiges wissenschaftliches Beratungsgremium der Kultusministerkonferenz und berät die Länder zu bildungspolitischen Fragen.