20.02.2024 | Redaktion | BAMF

Deutschkenntnisse deutlich verbessert

Analyse des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge

Geflüchtete Menschen, die in den Jahren 2013 bis 2019 eingereist sind, haben ihre Kenntnisse der deutschen Sprache seither zunehmend verbessert. Ein deutlicher Unterschied zeigt sich dabei bei Männern und Frauen. Auch nach einer längeren Aufenthaltsdauer in Deutschland verfügen geflüchtete Frauen im Durchschnitt über weniger Deutschkenntnisse als Männer. Eine Kurzanalyse des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) zeigt, dass Frauen über weniger Bildungschancen und soziale Kontakte verfügen und seltener an Integrationskursen teilnehmen.

Das Zusammenleben mit eigenen Kindern wirkt sich bei geflüchteten Frauen und Männern unterschiedlich auf den Erwerb von Deutschkenntnissen aus. Während bei den Männern kein statistischer Zusammenhang zwischen Elternschaft und Deutschkenntnissen erkennbar ist, weisen Frauen mit Kindern und hier besonders Frauen mit Kindern im Alter von unter vier Jahren im Durchschnitt deutlich geringere Deutschkenntnisse auf als Frauen ohne minderjährige Kinder. Weitere Einflussfaktoren sind der geringere Erwerb von Schreib- und Lesekenntnissen und niedrigere Bildungsabschlüsse in den Herkunftsländern sowie die geringere Erwerbsquote von Frauen in Deutschland.

Eine wichtige Ansatzmöglichkeit zur Entlastung von familienbezogenen Aufgaben und zur Erleichterung des Zugangs für Frauen zu Sprach- und Integrationskursen ist aus Sicht von Jan Eckard, des Autors der Analyse, die Bereitstellung von Angeboten zur Kinderbetreuung: "Qualitative Befragungen von geflüchteten Frauen in Deutschland kommen zu dem Ergebnis, dass Frauen ihren Sprachkursbesuch oftmals zurückstellen, weil sie ihrer Rolle als Mutter gerecht werden wollen und keine Möglichkeiten einer alternativen Kinderbetreuung während der Unterrichtszeit sehen." Auch Mentoring-Programme für geflüchtete Frauen zeigten positive Effekte auf die soziale Einbindung und den Erwerb von Sprachkenntnissen.

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