13.12.2022 | Redaktion

"Aufholen in die Zukunft!"

Neue Ausgabe der Zeitschrift des Kooperationsverbundes Jugendsozialarbeit

Im Vorwort der neuen Ausgabe der Zeitschrift "Dreizehn" des Kooperationsverbundes Jugendsozialarbeit werden die vergangenen zweieinhalb Jahre Corona-Pandemie mit Blick auf die Situation von Jugendlichen so zusammengefasst: "Viele junge Menschen haben während der Lockdowns Motivation verloren, Schulstoff verpasst, Struktur vermisst. Es wurden sehr viel weniger Ausbildungen angefangen, es gab weniger außerschulisches Lernen, es wurden viel weniger Hobbys gepflegt, weniger Jugendarbeit, weniger Sport, weniger Kultur." Wie diese Jugendlichen aufholen und neue Teilhabechancen bekommen können, darum geht es in der Dezember-Ausgabe.

Ausschnitt aus der Titelseite der "Dreizehn" (berbeitet)

In seinem Einführungsbeitrag weist Wolfgang Schröer darauf hin, dass junge Menschen, die sich in prekären Lebenslagen befinden oder die kaum Orte haben, an denen sie andere junge Menschen treffen können, über weniger Ressourcen verfügen, um Krisen wie die Corona-Pandemie zu bewältigen. Ein einfaches Aufholen der Rückstände sei eine Illusion. Junge Menschen müssten mit Gesprächen und sozialen Ressourcen im Alltag aufgesucht werden, um ihre Situation konkret zu verbessern. Nötig seien deutliche Anstrengungen für eine inklusive Infrastruktur der Jugendsozialarbeit - und eine Ausbildungsgarantie. Junge Menschen seien nicht nur in die Ausgestaltung einer möglichen Kinder- und Jugendgrundsicherung einzubeziehen, sondern die prekären Lebenslagen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen müssten systematisch stärker berücksichtigt werden.

In den Bereichen Schule, Armutsprävention, psychische Gesundheit und Übergang zwischen Schule und Beruf werden die Facetten des "Aufholens in die Zukunft" beleuchtet. So beschäftigen sich Antje Richter-Kornweitz und Stephanie Schluck mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Teilhabechancen von Kindern und Jugendlichen und die anstehenden Aufgaben für die Kommunen und die ämterübergreifende Zusammenarbeit von Kinder- und Jugendhilfe und öffentlichem Gesundheitsdienst. Präventionsketten müssten fest im kommunalen System verankert werden. Wichtig sei ein Paradigmenwechsel in Politik und Verwaltung, der die Belange aller Kinder und Familien in den Mittelpunkt rückt und Prävention als kommunale Pflichtaufgabe versteht.

"In der aktuellen Krise ist es zwingend erforderlich, dass die Angebote der Jugendsozialarbeit nicht als Sparpotenziale
angesehen werden." - Philipp Löffler

 

Der Beitrag von Sabine Walper (DJI) befasst sich mit den psychischen Belastungen junger Menschen und den Möglichkeiten, den negativen Auswirkungen der Pandemie auf die psychische Gesundheit zu begegnen. Philipp Löffler beschäftigt sich mit der Frage, wie eine bedarfsgerechte Weiterentwicklung der Unterstützungsangebote für schwer erreichbare und sozial benachteiligte Jugendliche gestaltet werden kann. Gezeigt werden auch Erfahrungen und Lösungsansätze von Praktikern vor Ort. So beschreibt Cornelia Schäfer, wie es der Bildungswerkstatt Georgsmarienhütte trotz aller Einschränkungen gelungen ist, dass fast alle Auszubildenden einen Abschluss geschafft haben. Wiebke Humrich, Kerstin Petras und Antje Richter-Kornweitz erläutern die wirkungsorientierte Arbeitsweise beim Auf- und Ausbau von Präventionsketten.

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