30.07.2020 | Redaktion | DJI

Ungleicher Start ins Leben

Neue Ausgabe der "DJI Impulse" über das Aufwachsen mit Migrationshintergrund

Trotz positiver Entwicklungen im deutschen Bildungssystem bleiben Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund stark benachteiligt: Im Vergleich zu jungen Menschen ohne Zuwanderungsgeschichte nutzen sie seltener ein Angebot frühkindlicher Bildung, besuchen weniger häufig ein Gymnasium und benötigen nach dem Schulabschluss mehr Zeit für einen erfolgreichen Berufseinstieg. Das Deutsche Jugendinstitut beschäftigt sich in seiner neuen Ausgabe des Forschungsmagazins DJI Impulse mit den Ursachen für die Benachteiligungen von jungen Migrantinnen und Migranten, aber auch mit positiven Entwicklungen bei der Integration.

Ausschnitt der Titelseite des DJI-Magazins

Auf Basis der Daten des DJI-Kinder- und Jugendmigrationsreports 2020 analysieren die Autorinnen und Autoren des Magazins die aktuellen Herausforderungen für Politik und Gesellschaft. So beschäftigen sich  Alexandra Jähnert und Eveline Reisenauer mit dem Aufwachsen in Migrationsfamilien und beschreiben, wie die Lebenssituationen und Erziehungsstile von Eingewanderten die Teilhabechancen von Kindern und Jugendlichen beeinflussen. Stefan Hofherr zeigt in seinem Beitrag "Über Umwege zur Ausbildung", dass die Mehrheit der Jugendlichen mit Migrationshintergrund Hauptschulbildungsgänge besucht. Nach dem Schulabschluss schaffen sie seltener einen nahtlosen Übergang ins duale Ausbildungssystem als Schulabgängerinnen und -abgänger ohne Migrationshintergrund. Stattdessen nutzen sie zunächst oft berufsvorbereitende Maßnahmen des Übergangssektors.

"Diese Ausgabe ist ein Plädoyer dafür, Zuwanderung gleichermaßen als Herausforderung für das Bildungswesen, den vorsorgenden Sozialstaat und die Familienpolitik zu betrachten", schreibt Prof. Dr. Thomas Rauschenbach, Direktor des DJI, im Editorial. Neben dem Schwerpunktthema bietet die Sonderrubrik Corona-Forum Einblick in die  neuen Forschungsaktivitäten des DJI zu den Auswirkungen der Pandemie auf Familien, Kinder und Jugendliche.

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