03.03.2020 | Redaktion

Mehr Inklusion bei Erasmus+

Verbände und Träger veröffentlichen Positionspapier mit Empfehlungen

Für eine inklusive Umsetzung der EU-Bildungsprogramme Erasmus+ und Europäisches Solidaritätskorps plädiert ein Positionspapier von Jugendverbänden, Trägern der freien Wohlfahrtspflege und der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS). Die Autorinnen und Autoren formulieren darin Empfehlungen, wie die Programme verstärkt Menschen mit körperlichen, seelischen und geistigen Beeinträchtigungen oder sozialen Benachteiligungen einbeziehen können.

Bild: Savvapanf Photo/Adobe Stock

Das Positionspapier bezieht sich auf die 2017 erhobene Forderung der europäischen Staats- und Regierungschefs nach einer "Verstärkung der Mobilität und des Austauschs, auch durch ein wesentlich gestärktes, inklusives und erweitertes Programm Erasmus+". Den umsetzenden Institutionen inklusiver Bildungsprojekte geht es um praktische Verbesserungsvorschläge für die neue Programmgeneration 2021-2027. Gerade bei Menschen, die Benachteiligung oder Diskriminierung erfahren haben, bewirke die Teilnahme an einem europäischen Bildungsprogramm oft einen Sprung in der persönlichen wie beruflichen Entwicklung. Die EU-Förderprogramme sollten deshalb so ausgestaltet sein, dass "alle Menschen in ihrer individuellen Unterschiedlichkeit durch den Ausgleich von Benachteiligungen an EU-Projekten partizipieren können".

Zusätzlich zu den Maßnahmen, die bereits in der Programmperiode 2014-2020 eingeführt worden waren, empfehlen die Autorinnen und Autoren des Papiers nun unter anderem

  • eine direkte Ansprache und Bereitstellung strukturierter Informationen für Zielgruppen, die Benachteiligung und Diskriminierung erfahren
  • die Nutzung barrierefreier Programmdokumente
  • eine weitere Sensibilisierung der Entscheidungsträgerinnen und –träger für benachteiligte Zielgruppen
  • eine flexible Förderung des Mehraufwands für benachteiligte Teilnehmende und qualifizierte Fachkräfte
  • die Förderung von Beratungsstrukturen für interessierte Freiwillige
  • eine engere Begleitung benachteiligter Teilnehmender während des Auslandsaufenthalts
  • zielgruppenspezifische Unterstützung beim Sprachenlernen

Abbau von Zugangsbarrieren

Neueste Forschungsergebnisse zeigten, dass junge Menschen über alle sozio-kulturellen Milieus hinweg Interesse für Formate des internationalen Austausches haben. Durch eine umfassende, diversitätsfreundliche und Mehrfachdiskriminierungen aufgreifende Inklusionsstrategie könnten bestehende Zugangsbarrieren abgebaut werden.

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