17.06.2019 | Redaktion | BAG KJS

Perspektiven nach der Flucht

Bildungsbeteiligung von Mädchen und jungen Frauen

Ein zweijähriges Projekt im Netzwerk der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) hat die Frage nach dem schulischen und beruflichen Werdegang von geflüchteten Mädchen und jungen Frauen in ihren jeweiligen Lebenssituationen in den Mittelpunkt gestellt. Ziel war die Identifikation von Rahmenbedingungen, die erfolgreiche Bildungsbiografien von geflüchteten Mädchen und jungen Frauen unterstützen.

BIldausschnitt: Titelblatt der Broschüre

Etwa ein Drittel der nach Deutschland geflüchteten Menschen sind Frauen. Weibliche Flüchtlinge sind also deutlich in der Minderheit, vor allem in der Gruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Mädchen und junge Frauen mit Fluchtgeschichte absolvieren weniger häufig Sprachkurse, sie streben seltener eine anerkannte Berufsausbildung an, vor allem im dualen Ausbildungssystem. Sie sind in geringerem Maß erwerbstätig als männliche Gleichaltrige. Auch im Rahmen von Angeboten und Maßnahmen der Jugendsozialarbeit sind Mädchen und junge Frauen mit Fluchtgeschichte unterrepräsentiert.

In der Folge sind ihre spezifischen Probleme bei der Unterbringung, der psychologischen Betreuung, der sozialen Teilhabe sowie bei der Beteiligung an Bildungs- und Erwerbschancen ein weitgehend unbeachtetes Thema. Die Erfahrungen in den Diensten und Einrichtungen der Jugendhilfe zeigen außerdem, dass geflüchtete Mädchen und junge Frauen es ungleich schwerer haben, sich gesellschaftlich, schulisch und beruflich zu integrieren, als ihre männlichen Altersgenossen. In Verbindung mit dem traditionellen Rollenverständnis in vielen der Herkunftsländer besteht die Gefahr, dass sie sich ausschließlich in ihren familienbezogenen Kontext zurückziehen und sich damit weder sprachlich noch sozial einbringen können.

Die Katholische Jugendsozialarbeit Nord gGmbH startete vor zwei Jahren ein Projekt, um aussagekräftige und wissenschaftlich gesicherte Grundlagen zu erhalten, die die Suche nach den Stellschrauben für die erfolgreiche schulische und berufliche Bildung von geflüchteten Mädchen und jungen Frauen erleichtern sollen. Die Dokumentation liegt nur vor.

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