22.10.2018 | Redaktion

Regelinstrumente statt "Programmitis"

Positionpapier von BDA und Caritasverband zur Unterstützung Langzeitarbeitsloser

Die "Programmitis" der letzten Jahre zu beenden und Modellvorhaben in Regelinstrumente zu überführen – dafür setzen sich die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und der Deutsche Caritasverband (DCV) in einem gemeinsamen Positionspapier ein. Darin formulieren sie das Anliegen, allen Menschen durch Qualifizierung und Beschäftigung auf dem Arbeitsmarkt gute Teilhabechancen zu ermöglichen. Vor allem diejenigen, die nach vielen Jahren der Arbeitslosigkeit als arbeitsmarktfern gelten, bedürften einer besonders intensiven Förderung.

Um Langzeitarbeitslose in den Arbeitsmarkt zu integrieren, sind aus Sicht der Autorinnen und Autoren des Papiers Verlässlichkeit und individuelle Lösungen nötig. Dabei setzen sie auf beschäftigungsorientierte Regelinstrumente als Brücke in die ungeförderte Beschäftigung. In einem individuellen Hilfeplan solle ein ganzheitliches Angebot als eine Kombination von Profiling, Arbeit, Qualifizierung und psychosozialer Begleitung eröffnet werden, das immer auch einen Sprung in den ersten Arbeitsmarkt ermögliche.

Innerhalb standardisierter Angebote müsse eine individuelle Ausgestaltung möglich sein. Wichtig sei eine individuelle Herangehensweise bei der Feststellung des Zugangs und der Überprüfung der Zugangsvoraussetzungen, bei den Arbeitszeiten sowie bei der zeitlichen Entwicklung der Förderhöhe. Ebenso müsse sich die begleitende sozialpädagogische Unterstützung (Coaching) am individuellen Förderbedarf ausrichten, was auch die Förderdauer einschließe.

Ein weiteres Anliegen von BDA und Caritasverband ist es, neue tragfähige Kooperationen zwischen Unternehmen und Beschäftigungsträgern zur Gestaltung des Instrumentariums des § 16i SGB II zu eröffnen und nachhaltig zu gestalten: "So schaffen wir die Voraussetzung dafür, dass möglichst viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer des neuen Regelinstruments sich unterstützt fühlen, sich als willkommene Arbeitnehmer/innen erfahren und den Sprung in ungeförderte Beschäftigung schaffen."