01.06.2018 | PM BIBB | Redaktion

Ausbildung hilft bei Integration

BIBB-Befragung im Rahmen des Qualifizierungspanels 2017

Die betriebliche Ausbildung trägt wesentlich zur Integration junger Geflüchteter bei. Wie geeignet die zahlreichen Unterstützungsmaßnahmen sein können und in welchen Bereichen und welchen Betrieben Geflüchtete vor allem ausgebildet werden, hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in seinem Qualifizierungspanel 2017 erfragt. Befragt wurden Betriebe, die schon geflüchtete Menschen ausbildeten, aber auch solche, die hier noch keine Erfahrungen gesammelt hatten. Im Ergebnis zeigt sich, dass alle Ausbildungsbetriebe die Unterstützungsmaßnahmen überwiegend für geeignet halten. Dies gilt verstärkt für Betriebe, die bereits selbst Geflüchtete ausbilden.

Ausbilder und Auszubildender im Gespräch
Bild: medienblau - Fachstelle "überaus"

Die BIBB-Analyse, die auf einer Auswertung des Ausbildungsjahres 2016/2017 beruht, zeigt, dass zum damaligen Zeitpunkt der Anteil von Betrieben mit Geflüchteten unter den Auszubildenden in den Bereichen "Persönliche Dienstleistungen" – zum Beispiel Verkehrsdienste, Gastronomie und Wäscherei – mit 8,9 Prozent sowie "Öffentlicher Dienst und Erziehung" mit 4,0 Prozent am höchsten war. Die meisten befragten Ausbildungsbetriebe bildeten eine Person mit Fluchthintergrund aus (75,6 Prozent). Dies gilt insbesondere für kleinere und größere Betriebe. Nur in Betrieben mit 20 bis 99 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren es ein bis zwei Geflüchtete (Durchschnittswert 1,5) pro Betrieb.

Berufsvorbereitung ist hilfreich

Insgesamt gaben zum Befragungszeitpunkt 2,7 Prozent der Betriebe, die nach Berufsbildungsgesetz (BBiG) und Handwerksordnung (HwO) ausbilden, an, dass unter ihren Auszubildenden mindestens eine Person mit Fluchthintergrund ist. Das entspricht hochgerechnet einer Zahl von rund 12.000 Betrieben.

Klick zum VergrößernEignung von Unterstützungsmaßnahmen (in Prozent)                                            Grafik: BIBB

Fast alle befragten Betriebe mit Geflüchteten unter den Auszubildenden hatten Unterstützungsbedarf. Sie erachteten insbesondere solche Unterstützungsmaßnahmen als geeignet, die Grundvoraussetzungen für die Ausbildung sicherstellen: So sahen fast 95 Prozent berufsvorbereitende Maßnahmen wie Einstiegsqualifizierungen oder Berufseinstiegsbegleitungen als hilfreich an. Ähnlich viele wünschten sich Unterstützung bei Rechtsfragen. Unterstützung bei der Vermittlung von geeigneten Geflüchteten hielten 85,6 Prozent für sinnvoll. Auch finanzielle Unterstützungen, zum Beispiel Berufsausbildungsbeihilfen sowie Unterstützungen während der Ausbildung – wie ein externes Ausbildungsmanagement – fanden rund drei Viertel hilfreich, ebenso Maßnahmen, die das Zusammenspiel von Geflüchteten und Betrieb unterstützen, zum Beispiel ausbildungsbegleitende Hilfen der Agentur für Arbeit oder assistierte Ausbildungen.