05.05.2020 | Redaktion

Nachhaltigkeit wird Pflicht

Neue Mindeststandards für alle dualen Ausbildungsberufe beschlossen

Wenn Bäcker künftig nachhaltige Produkte beim Backen verarbeiten und ihre Backwaren umweltschonend und haltbar verpacken, dann liegt das auch an neuen Mindeststandards, die der Bund, die Länder, die Arbeitgeber und die Gewerkschaften vereinbart haben. Die neuen "Standardberufsbildpositionen" beziehen sich vor allem auf die Bereiche Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Sie gelten für alle dualen Ausbildungsberufe.

Bild: contrastwerkstatt/Adobe Stock

Die neu verankerten Themen werden nun während der gesamten Ausbildungszeit gemeinsam mit den berufsspezifischen Fachkenntnissen vermittelt. Am Ende der Ausbildung werden die Mindeststandards gemeinsam mit den Fachkenntnissen geprüft. Neben den genannten Themenbereichen wurden auch neue Standardberufsbildpositionen für die Organisation des Ausbildungsbetriebs und das Arbeits- und Tarifrecht sowie für die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit beschlossen. Die neuen Standards gelten für alle dualen Ausbildungsordnungen, die ab dem 01.08.2021 in Kraft treten. Auch in Ausbildungsberufen, in denen sie noch nicht verordnet sind, sollen die neuen Mindeststandards zur Anwendung kommen. Dazu soll es bald eine Empfehlung des Hauptausschusses beim Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) geben.

Als Standardberufsbildpositionen bezeichnet man Ausbildungsinhalte, die in allen dualen Ausbildungsberufen identisch sind. Erarbeitet werden sie in einer Arbeitsgruppe des BIBB-Hauptausschusses, in der neben dem BMBF auch das Bundeswirtschaftsministerium, Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände, die Länder (Kultusseite) und das BIBB selbst vertreten sind.

"Die Digitalisierung der Arbeitswelt und der Klimaschutz werden uns auch nach der Gesundheitskrise wieder stärker beschäftigen." - Bildungsministerin Anja Karliczek

 

Bildungsministerin Anja Karliczek erkärte zu den Neuerungen: "Die Bewältigung der Corona-Krise und ihrer Auswirkungen dominiert aktuell unser aller Handeln. Das betrifft in weiten Teilen auch die berufliche Bildung. Trotzdem dürfen wir die Zeit nach der Krise nicht aus den Augen verlieren. Die Digitalisierung der Arbeitswelt und der Klimaschutz werden uns auch nach der Gesundheitskrise wieder stärker beschäftigen. Unternehmen brauchen auch in Zukunft gut qualifiziertes Personal, um die Herausforderungen der Digitalisierung und des Klimawandels meistern zu können."