19.11.2025 | Redaktion | Initiative BildungsgeRECHTigkeit

Für ein gerechteres Bildungssystem

Policy Paper der Initiative BildungsgeRECHTigkeit

Jedes Kind hat ein Recht auf Bildung – doch unser aktuelles Bildungssystem kann diesen Anspruch aus Sicht der BildungsgeRECHTigkeit nicht einlösen. Die Initiative von 21 Stiftungen in Deutschland, die auf das Grundrecht auf Bildung hinweisen, stellt in einem Policy Paper vier zentrale Bausteine für ein gerechtes und individuell rechtsförmiges Bildungssystem vor: Ein gemeinsames Zielbild aller Bildungsakteure, mehr Verbindlichkeit, institutionalisierte Kooperation von Ländern, Kommunen und Bund sowie gebündelte Ressourcen bei der rechtskreisübergreifenden Zusammenarbeit.

Titelseite des Policy Papers

Der Staat steht aus Sicht der Initiative in der Verantwortung, das Grundrecht jedes Menschen auf Bildung einzulösen, indem er für ein leistungsfähiges Bildungssystem sorgt: "Der Staat – Bund, Länder und Kommunen – verantwortet somit nicht nur die Bereitstellung von Kitas und Schulen, Lehrkräften, Bildungsplänen und Curricula, sondern die individuelle Förderung aller mit dem Ziel der Persönlichkeitsbildung des Einzelnen." Dazu brauche es einen Paradigmenwechsel in der Bildung: Strukturen und Ressourcen, kurz: das ganze System, müssten vom einzelnen jungen Menschen aus gedacht werden und auf das Gelingen individueller Bildungswege abzielen. Das Bildungswesen müsse hinsichtlich Verfügbarkeit, Zugänglichkeit, Qualität und Vielfalt von Bildungsangeboten einen Standard gewährleisten, der individuelle Förderung und Subjektorientierung als Normalfall ermöglicht.

Die Initiative BildungsgeRECHTigkeit schlägt vier Bausteine für die Gestaltung eines gerechten und zeitgemäßen Bildungssystems vor:

  • Gemeinsames Zielbild: Alle Bildungsakteure entwickeln eine gemeinsame, kindzentrierte, datengestützte Bildungsstrategie von 0 bis 18 Jahren mit ganzheitlichen Entwicklungsindikatoren.
  • Mehr Verbindlichkeit: Regelmäßige Beobachtung und Diagnostik sowie Lernstandserhebungen ermöglichen individualisierte Förderung und datenbasierte Steuerung.
  • Institutionalisierte Kooperation: Eine vertikale Abstimmung von Land, Kommune und Bund sowie eine horizontale Zusammenarbeit nah am Kind prägen die Bildungssteuerung.
  • Gebündelte Ressourcen: Personal und Mittel werden rechtskreisübergreifend zusammengefasst und Bildungseinrichtungen erhalten größere Autonomie auf den Wegen zur Zielerreichung anhand der konkreten Bedarfe ihrer Kinder.

Zu diesen Bausteinen formulieren die Autorinnen und Autoren konkrete Empfehlungen für die Umsetzung, die im Policy Paper nachzulesen sind. Das Ergebnis soll ein handlungsfähigeres Bildungssystem sein, das auf die Bedarfe jedes einzelnen Kindes und lokale Besonderheiten gezielt und verantwortlich eingeht: "Gemeinsam mit einer Verankerung des Grundrechts auf Bildung explizit im Grundgesetz, das alle Bildungsabschnitte von der Kita bis zu einem ersten berufsqualifizierenden Abschluss umfasst, wird Bildung so zum Garanten für gut ausgebildete Kinder und Jugendliche, die als Bürgerinnen und Bürger Gesellschaft aktiv mitgestalten."

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