13.11.2025 | Redaktion | IAB

Bildungsoptionen im Blick

Neue Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)

Zwei Drittel der Jugendlichen wissen recht genau, welchen Bildungsweg sie nach dem Schulabschluss einschlagen wollen. Ein Drittel hält sich dagegen mehrere Optionen offen. Da zeigt die Studie "BeYou – Berufswahl und Du" des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Jugendliche, die sich auf einen Abschluss der Sekundarstufe I vorbereiten, ziehen am häufigsten eine betriebliche Ausbildung oder den Besuch einer weiterführenden Schule in Erwägung. Jugendliche mit Aussicht auf eine Hochschulreife bevorzugen meist ein Studium, gefolgt von einer betrieblichen Ausbildung.

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Die "BeYou"-Befragung erfasst die Wünsche und Vorstellungen von Jugendlichen, bevor die Schule endet, und erhebt, wie sie ihre beruflichen Möglichkeiten wahrnehmen. Die Studie berücksichtigt sowohl Schulabgängerinnen und -abgänger, die von der Berufsberatung aktiv in eine Ausbildungsstelle vermittelt werden, als auch diejenigen, für die aus unterschiedlichen Gründen kein – oder noch kein – Vermittlungsauftrag in eine betriebliche Ausbildung vorliegt. Erstere streben meist eine betriebliche Ausbildung an, letztere häufiger ein Studium oder ein weiteres Jahr an der allgemeinbildenden Schule. Dennoch ist ein relevanter Teil auch außerhalb des Bewerberpools offen für eine betriebliche Ausbildung und damit eine Zielgruppe für die Berufsberatung und Vermittlung auf einen Ausbildungsplatz.

Die Jugendlichen, die nicht im Bewerberpool der BA erfasst sind, gelten in der Berufsberatung bislang nicht als ausbildungsinteressiert oder ausbildungsreif, könnten aber durchaus zum Bewerberstatus wechseln. "Jugendliche außerhalb des Bewerberpools dürfen nicht aus dem Blick geraten", erlärt IAB-Direktor Bernd Fitzenberger. "Hier kann Berufsberatung frühzeitig ansetzen, Orientierung geben und Wege in Ausbildung sichtbar machen." Dass sich viele Jugendliche mehrere Optionen offen halten, kann aus Sicht der Autorinnen und Autoren Ausdruck von Offenheit, aber auch von Unsicherheit angesichts der Vielzahl möglicher Bildungswege sein. Umso bedeutsamer ist eine gute Beratung: "Die Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig eine frühe und passgenaue Berufsorientierung ist – abgestimmt auf den Schulabschluss und den individuellen Entscheidungsstand der Jugendlichen", so IAB-Forscherin Anna Heusler.

Weitere Informationen

  • IAB: Was kommt nach der Schule?
    Die Studie basiert auf einer Befragung von etwa 6.300 Jugendlichen der Abschlussklassen 2024, die die Berufsberatung der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Anspruch genommen haben.