05.11.2025 | Redaktion | BIBB

BIBB-Datenreport 2025 erschienen

Weniger unbesetzte Stellen, aber mehr Ausbildungsinteressierte

Anders als in den Vorjahren ist die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen 2024 nicht weiter gestiegen. Das zeigt der Datenreport 2025 des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Zugleich fiel jedoch der Anteil der Bewerberinnen und Bewerber, die zum Stichtag 30. September 2024 noch eine Ausbildungsstelle gesucht haben, zum zweiten Mal in Folge höher aus. Passungsprobleme sind weiter eine zentrale Herausforderung am Ausbildungsmarkt. Beim Ausbildungsangebot und bei der Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge gab es ein leichtes Minus, während die Nachfrage erneut gestiegen ist.

MIND AND I/Adobe Stock

Zum 30. September 2024 wurden 486.700 Ausbildungsverträge gezählt und damit 2.500 (-0,5 Prozent) weniger als 2023. Bundesweit wurden 556.100 Ausbildungsstellen angeboten. Das Ausbildungsangebot fiel somit 6.500 Stellen (-1,2 Prozent) niedriger aus als im Vorjahr. Die Nachfrage nach Ausbildung lag 2024 bei 517.900. Das sind 2.300 (+0,4 Prozent) mehr als 2023. Zum Stichtag waren noch 31.200 Bewerberinnen und Bewerber unversorgt. Verglichen mit dem Vorjahr ist die Zahl der Unversorgten um 4.800 (+18,1 Prozent) gestiegen. Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber mit Alternative und weiterem Vermittlungswunsch in Ausbildung lag mit 39.200 ebenfalls über dem Vorjahresniveau (+1.900 bzw. +5,1 Prozent). Insgesamt waren somit 70.400 Bewerberinnen und Bewerber noch auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. Das sind knapp 7.000 mehr als im Vorjahr (2023: 63.700).

Aus Anlass der Veröffentlichung des BIBB-Datenreports, der den jährlichen Berufsbildungsbericht der Bundesregierung ergänzt, erklärte BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser: "Trotz einer leicht erhöhten Nachfrage junger Menschen nach einer dualen Berufsausbildung blieben viele Ausbildungsstellen unbesetzt, und die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber, die bei der Ausbildungsstellensuche erfolglos waren, ist gestiegen. Zudem sind knapp drei Millionen Menschen unter 35 Jahre ohne Berufsabschluss und rund eine Million junge Menschen, die sich weder in Schulbildung, Ausbildung, Studium noch im Erwerbsleben befinden, arbeitsmarktpolitisch nicht vertretbar. Um für mehr Ausbildungsdynamik und Arbeitsmarktperspektiven zu sorgen, muss sich die berufliche Bildung deshalb zwingend weiterentwickeln und mit ihren Angeboten flexibler, inklusiver und exzellenter werden."

Das Schwerpunktkapitel des BIBB-Datenreports 2025 widmet sich dem Thema "Einwanderungsgesellschaft" und betrachtet in verschiedenen Facetten, inwieweit das deutsche Berufsbildungssystem Zugänge, Teilhabe und Integration und damit den Bildungserfolg von allen Menschen – mit und ohne Einwanderungsgeschichte – fördert beziehungsweise ermöglicht.

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