06.11.2025 | Redaktion | BIBB
Neue BWP: Innovationen durch KI
BIBB-Fachzeitschrift "Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis" 4/2025 erschienen
Der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) beschleunigt die digitale Transformation der Arbeitswelt und führt zu veränderten Arbeitsinhalten und beruflichen Tätigkeiten. Diese Entwicklungen erfordern erweiterte fachliche und überfachliche Kompetenzen. In den Beiträgen der BIBB-Fachzeitschrift "Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis" (BWP) werden sowohl die benötigten Kompetenzen als auch die Chancen und Risiken des KI-Einsatzes thematisiert. Darüber hinaus äußert sich Bundesbildungsministerin Karin Prien zu Herausforderungen beim Übergang von Schule in Ausbildung und Beruf.
Im Hinblick auf den Einsatz von KI stellt sich in Bildung und Beruf längst nicht mehr die Frage, ob KI genutzt wird, sondern vielmehr, wie und mit welchen absehbaren Folgen. Welche Chancen bietet der Einsatz von KI im Berufsleben, in der Berufsorientierung, in der beruflichen Aus- und Weiterbildung oder in Prozessen der Ordnungsarbeit? Und welche Risiken sind damit verbunden – insbesondere vor dem Hintergrund aktueller Forschungsergebnisse, die darauf hindeuten, dass der Einsatz von KI bestehende Ungleichheiten weiter verschärfen könnte? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigt sich die aktuelle Ausgabe der BIBB-Fachzeitschrift BWP.
Veränderte Anforderungen und Kompetenzbedarfe
Der Beitrag „Künstliche Intelligenz: Aufgabenabnahme oder Qualitätsverbesserung?“ von Bennet Krebs widmet sich den Auswirkungen des KI-Einsatzes für Beschäftigte. Auf Basis der DiWaBe 2.0-Beschäftigtenbefragung geht der Autor der Frage nach, welche Folgen die Nutzung von KI für die Arbeitsergebnisse aus Beschäftigtensicht hat, wenn ihre Arbeit durch KI ersetzt oder ergänzt wird.
Das Kompetenzzentrum WIRKsam beleuchtet in seinem Beitrag „Humanzentrierte KI in der Produktion: Wie KI-Assistenz die Facharbeit verändert“ anhand von zwei Fallstudien aus der Faserverbundherstellung und der Textilindustrie wie eine humanzentrierte Gestaltung und Nutzung von KI gelingen kann. Potenziale für Entlastungen und Qualitätsgewinne werden dabei genauso in den Blick genommen wie Anforderungen an Erhalt und Weiterentwicklung von Kompetenzen.
Auch der Beitrag „Arbeiten mit Künstlicher Intelligenz, aber auch mit Köpfchen“ von Anja Hall und Ana Santiago Vela beschäftigt sich mit zukünftigen Kompetenzbedarfen, sogenannten Future Skills. Auf Basis der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2024 zeigen die Autorinnen die aktuelle Verbreitung von KI auf dem Arbeitsmarkt, die sich vor allem in kognitiv-analytischen und interaktiven Nichtroutinetätigkeiten widerspiegelt. Sie kommen zu dem Schluss, dass zu den Future Skills neben beruflicher Handlungskompetenz auch Problemlösekompetenz, das Schließen von Wissenslücken und Kreativität sowie auch die Fähigkeit, zu überzeugen, gehören.
Weitere Beiträge in der BWP beschäftigen sich mit dem Einsatz von KI in der beruflichen Weiterbildung sowie mit den rechtlichen Rahmenbedingungen des KI-Einsatzes. Außerhalb des Themenspektrums KI betont Bundesbildungsministerin Karin Prien im Interview mit der BWP, dass Übergänge im Bildungssystem so gestaltet werden müssen, dass „kein junger Mensch verloren geht“. Dazu bedürfe es einer stärkeren rechtskreisübergreifenden Zusammenarbeit zwischen Schule, Berufsberatung, Arbeitsagenturen und weiteren Partnern.
Weitere Informationen
- BIBB: BWP 4/2025
Die BIBB-Fachzeitschrift steht zum kostenlosen Download bereit. Beim Steiner Verlag können Interessierte darüber hinaus Print-Ausgaben bestellen.