13.11.2019 | Redaktion | KOFA

Inklusion im Betrieb

Aktion Mensch und Projekt KOFA veröffentlichten Ratgeber

Das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) am Institut der deutschen Wirtschaft (IW) veröffentlichte gemeinsam mit der Aktion Mensch e.V. den Ratgeber "Inklusion im Betrieb". Ziel des Kooperationsprojektes ist es, Vorbehalte bei Personalentscheidern abzubauen und Unternehmen im gesamten Beschäftigungsprozess von Menschen mit Behinderung zu unterstützen. Der Ratgeber liefert Hinweise für eine inklusive Organisationsentwicklung auch in Einrichtungen und Betrieben der Sozialwirtschaft.

Bild: auremar/Adobe Stock

Häufig fehlt es an Informationen zu Hilfestellungen im täglichen Miteinander oder Fördermöglichkeiten. Einen besonderen Schwerpunkt setzt die Informationsreihe deshalb auf das Thema "Kommunikation". Die Anzahl von Menschen mit Schwerbehinderung im erwerbsfähigen Alter steigt. 2017 waren es in Deutschland bereits 3,3 Millionen Personen (Quelle: Destatis). Viele dieser Menschen möchten weiterhin am Berufsleben teilhaben. Mit Checklisten, Grafiken, Übersichten und Leitfäden sollen Unternehmen und Personalverantwortliche mit dem nötigen Werkzeug ausgerüstet werden, damit die Zusammenarbeit mit Mitarbeitern mit Behinderung im Betriebsalltag gut funktioniert. So erhalten Interessierte neben einer Orientierungshilfe zu verschiedenen Behinderungsformen eine Kontaktgrafik, wie ein Erstkontakt zu Fachkräften mit Behinderung schnell realisiert werden kann. Eine Checkliste zur Gestaltung des Bewerbungsprozesses und eine sogenannte Onboarding-Tabelle mit Hinweisen zu den ersten Arbeitstagen eines neuen Teammitglieds im Betrieb sind ebenfalls enthalten.

Hilfe für kleinere Betriebe

Gerade in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sind Menschen mit Behinderung noch seltener Teil des Teams als in großen Unternehmen. Im Arbeitsalltag steht dort häufig die Kundenorientierung im Vordergrund und vermeintlich aufwendige Personalarbeit wird nicht immer angegangen. Stattdessen zahlen Betriebe vermehrt die sogenannte Ausgleichsabgabe. Diese müssen sie entrichten, wenn sie über mindestens 20 Arbeitsplätze verfügen und von diesen weniger als fünf Prozent mit schwerbehinderten Beschäftigten besetzt haben. Je nachdem, wie stark ein Betrieb diese Quote unterschreitet, werden zwischen 125 und 320 Euro pro Monat und unbesetztem Platz fällig. Mit dem Wegweiser "Inklusion im Betrieb" sind gerade für solche Unternehmen nun wichtige Informationen verfügbar, die die Entscheidung für Inklusion erleichtern sollen.

Weitere Informationen

  • KOFA: Wegweiser "Inklusion im Betrieb"
    Die Aktion Mensch e. V. und das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) haben in dem "Wegweiser: Inklusion im Betrieb" Checklisten, Grafiken, Übersichten und Leitfäden für Personalverantwortliche in KMU erarbeitet.