23.11.2018 | Redaktion

Verbesserung der Kooperation nötig

Studie zum Verhältnis von Haupt- und Ehrenamtlichen bei der Arbeit mit Flüchtlingen

Seit dem Sommer 2015 sind viele Menschen in der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe aktiv. Sie begleiten geflüchtete Menschen bei Arztbesuchen und Behördengängen, helfen ihnen, eine Wohnung zu finden und die deutsche Sprache zu erlernen. Nun untersuchte INBAS das Verhältnis von Haupt- und Ehrenamtlichen. Die Studie zeigt, dass die Kooperation in einigen Bereichen gut funktioniert – und auf welche Weise sich Stolpersteine aus dem Weg räumen lassen.

Bild: Love the wind | Fotolia

Als ein Bespiel für eine funktionierende Kooperation zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen nennt die Studie die hauptamtlichen Koordinierungs- und Unterstützungsstrukturen für Ehrenamtliche, die in den letzten Jahren aufgebaut wurden. Doch allzu oft gebe es auch Enttäuschung über mangelnde Unterstützung. Klagen über fehlende Anerkennung der Ehrenamtlichen als gleichwertige Partner im Prozess der Integration geflüchteter Menschen seien "durchaus verbreitet".

Die Autoren der Studie, Susanne Huth und Jürgen Schumacher, zeigen in der Rückschau den "Katastrophenmodus", in dem beide Seiten ab Mitte 2015 arbeiteten - in einer Situation, die nicht vorhersehbar war und zu deren Bewältigung es keine ausreichenden Ressourcen gab. Zuvor waren Hauptamtliche es nicht gewohnt, mit ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern zusammenarbeiten. Die wesentlichen Kooperationsformen mussten also erst noch gefunden werden.

Instrumente zur Optimierung

Obwohl sich die Zusammenarbeit seither deutlich verbessert hat, stellt die Studie fest, dass es an vielen Stellen noch "hakt" – sowohl auf individueller als auch auf institutioneller Ebene. So mangelt es oft an klaren Rollendefinitionen, vor allem auf der Seite der Ehrenamtlichen. Zur Optimierung der Kooperation verweist das Autorenteam auf eine Reihe von Instrumenten: von der Qualifizierung der beteiligten Akteure über eine Verbesserung des Informationsflusses bis hin zu klarer definierten Zuständigkeiten. Koordination könne hier erweitert werden zu einem umfassenderen Ehrenamtsmanagement bei der Unterstützung der Ehrenamtlichen. Entscheidend sei dabei, das gegenseitige Verständnis und die Einsicht in die Rolle des jeweils anderen zu erhöhen, etwa indem Hauptamtliche und Ehrenamtliche bestehende Probleme miteinander besprechen und Änderungsbedarfe formulieren.