01.02.2021 | Redaktion

Politische Bildung verankern

Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit fordert finanzielle Absicherung

Eine systematische und institutionelle Verankerung von politischer Bildung in der Jugendsozialarbeit befürwortet der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit. Die Grundlage dafür ist die Forderung des 16. Kinder- und Jugendberichts, den Fachdiskurs der Jugendsozialarbeit und der politischen Bildung stärker miteinander zu verschränken und Kooperationen zu vertiefen. Die Jugendsozialarbeit stehe in der Verantwortung, wenn es um die Bewältigung gegenwärtiger sozialer und politischer Veränderungen gehe. Politische Bildung und Demokratiebildung beträfen alle jungen Menschen.

Bild: alphaspirit/Adobe Stock

Die sieben Bundesorganisationen der Jugendsozialarbeit verstehen politische Bildung und Demokratiebildung als menschenrechtsorientierte, ganzheitliche Konzepte. Partizipation ist aus ihrer Sicht in der Jugendsozialarbeit, ebenso wie generell in der Kinder- und Jugendhilfe, von zentraler Bedeutung. Jugendsozialarbeit erreiche
junge Menschen, die bisher keine oder wenige Berührungspunkte mit klassischen politischen Bildungsangeboten haben. Wegen fehlender Ressourcen erfolge politische Bildung in der Jugendsozialarbeit aber häufig noch nebenbei. Vor diesem Hintergrund seien die Fachkräfte zu qualifizieren, damit sie politische Bildung im Alltag der Jugendsozialarbeit "mit Leben füllen" können. Qualifizierte Fortbildungen sowie Supervision für die Fachkräfte müssten hierzu finanziell besonders gefördert werden. Zudem sei die Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten der politischen Jugendbildung wichtig.

Niedrigschwellige Beteiligung

Der Kooperationsverbund setzt sich für die Entwicklung niedrigschwelliger, zielgruppenkonformer Beteiligungsformate ein. Im Sinne einer chancengerechten und heterogenen Teilhabe müssten neue Konzepte zur stärkeren Einbindung des Arbeitsfeldes der Jugendsozialarbeit erprobt und perspektivisch etabliert werden. Dabei gehe es um "gesellschaftspolitisch bedeutsame Megatrends" wie die Ambivalenzen der Digitalisierung, Flucht und Migration sowie die schon jetzt absehbaren, gravierenden Folgen der Corona-Pandemie - besonders für die Zielgruppen der Jugendsozialarbeit.

Weitere Informationen

  • Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit: Pressemitteilung (PDF)
    Im Kooperationsverbund haben sich die Arbeiterwohlfahrt, die Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit und die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit, die Bundesarbeitsgemeinschaft örtlich regionaler Träger der Jugendsozialarbeit, der Paritätische Gesamtverband, das Deutsche Rote Kreuz und der Internationale Bund zusammengeschlossen.