18.12.2025 | Redaktion | UKE

Mentale Gesundheit stärken

Ergebnisse achten Befragungsrunde der COPSY-Studie liegen vor

Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ist immer noch schlechter als vor der Corona-Pandemie: Ein Fünftel berichtet von eingeschränkter Lebensqualität und psychischen Belastungen. Besonders häufig betroffen sind Mädchen und junge Frauen ab 14 Jahren. Die achte Befragungsrunde der COPSY-Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) zeigt aber auch, dass junge Menschen über gute Bewältigungsstrategien verfügen, um die aktuellen Krisen zu meistern. Diese mentalen Ressourcen gilt es aus Sicht der Autorinnen und Autoren der Studie gezielt zu fördern.

Die COPSY-Studie (Child Outcomes in PSYchology) zeigt, dass aktuelle gesellschaftliche Diskussionen und Krisen einen spürbaren Einfluss auf Kinder und Jugendliche haben. Während die Folgen der Pandemie kaum noch eine Rolle spielen, setzen sie sich nun intensiv mit Themen wie Kriegen (70 Prozent), Terrorismus (62 Prozent), wirtschaftlicher Unsicherheit (57 Prozent) und der Klimakrise (49 Prozent) auseinander und erleben diese Entwicklungen als belastend. Neu erhoben wurden jetzt Fragen nach gesellschaftlicher Uneinigkeit und migrationspolitischen Herausforderungen: 56 Prozent der Befragten sorgen sich um eine Spaltung der Gesellschaft und 51 Prozent aufgrund von Zuwanderung.

Diese globalen Sorgen und gesellschaftlichen Diskussionen führen bei vielen jungen Menschen zu mehr Ängsten und Belastungen, wie die Co-Autorin Anne Kaman erklärt: "Kinder und Jugendliche, die unter krisenbezogenen Zukunftsängsten leiden, haben ein 3,4 mal höheres Risiko für psychische Auffälligkeiten, Ängste, depressive Symptome und Einsamkeit. Dazu trägt sicherlich auch bei, dass sie über soziale Medien häufig mit ungefilterten oder belastenden Inhalten konfrontiert werden, was diese Entwicklungen weiter verstärkt. Kinder und Jugendliche brauchen eine gute Medienkompetenz, um Inhalte einzuordnen und ihre Nutzung regulieren zu können."

Mädchen und junge Frauen stärker betroffen

Die allgemeinen psychischen Belastungen sind ähnlich wie in den Vorjahren stabil geblieben. Allerdings ist es auffällig, dass Mädchen und Frauen ab 14 Jahren stärker von psychischen Belastungen betroffen sind als Jungen. Vor allem jugendliche Mädchen und junge Frauen berichten deutlich häufiger von depressiven Symptomen. Insgesamt sehen die Autorinnen und Autoren aber auch gute mentale Ressourcen bei Kindern und Jugendlichen: "Nicht jedes Kind mit psychischen Belastungen muss auch behandelt werden – viele junge Menschen entwickeln starke Bewältigungsstrategien und verfügen über persönliche Ressourcen. Diese Stärken müssen wir gezielt fördern, idealerweise schon in der Schule, um ihre mentale Gesundheit nachhaltig zu stärken", resümiert Ulrike Ravens-Sieberer, Leiterin der COPSY-Studie.

Weitere Informationen

  • UKE: Neue COPSY-Ergebnisse 2025
    Die COPSY-Studie ist das einzige langfristige Gesundheitsmonitoring in Deutschland, das sich mit der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen befasst.