03.04.2020 | Redaktion | mpfs

Kommunikation vor Information

JIM-Studie 2019 zeigt die aktuelle Mediennutzung Jugendlicher

89 Prozent der Jugendlichen sind täglich online. Dabei nutzen die Zwölf- bis 19-Jährigen nach eigener Einschätzung täglich durchschnittlich 205 Minuten das Internet. Dies berichtet die soeben erschienene JIM-Studie 2019 des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest (mpfs). Bei der Nutzung liegt mit einem Drittel die Kommunikation an erster Stelle, dicht gefolgt von unterhaltenden Formaten. Gut ein Viertel der Onlinezeit verbringen die Jugendlichen mit Spielen, ein Zehntel entfällt auf die Nutzung informativer Inhalte.

Bild: Rawpixel.com/Adobe Stock

Jugendliche wachsen mit einem breiten Repertoire an Mediengeräten auf. Smartphone, Computer/Laptop und WLAN sind in praktisch allen Familien vorhanden, einen Fernseher gibt es bei 96 Prozent. Etwa drei von vier Familien haben ein Abonnement für einen Video-Streaming-Dienst wie beispielsweise Netflix oder Amazon Prime Video abgeschlossen. Zwei Drittel der Jugendlichen (66 Prozent) hören mindestens mehrmals pro Woche über Streaming-Dienste Musik.

Bei der Frage nach dem liebsten Online-Angebot steht YouTube mit deutlichem Abstand auf Platz 1 - es wird von knapp zwei Drittel als Highlight genannt. Jeweils ein Drittel nennt WhatsApp und Instagram, nur rund halb so häufig wird dann Google oder Netflix bevorzugt, Snapchat folgt knapp dahinter. Bei der Kommunikation ist WhatsApp der wichtigste Kanal: 93 Prozent der 12-bis 19-Jährigen tauschen sich hierüber mindestens mehrmals pro Woche mit anderen aus, 86 Prozent sogar täglich. An zweiter Stelle steht Instagram, das jede(r) Zweite täglich nutzt.

Weiter rückläufig, vor allem bei den Jungen, ist die Nutzung des klassischen gedruckten Buches: 34 Prozent der Zwölf- bis 19-Jährigen lesen mindestens mehrmals pro Woche Bücher in ihrer Freizeit. Zwei von fünf Mädchen, aber nur gut jeder vierte Junge greift in der Freizeit regelmäßig zum Buch.  E-Books haben sich nach wie vor nicht im Alltag der Jugendlichen durchgesetzt. Nur sieben Prozent lesen sie regelmäßig.

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