17.11.2025 | Redaktion | mpfs

KI gehört zum Alltag dazu

JIM-Studie 2025 zum Medienumgang junger Menschen veröffentlicht

Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) ist für Jugendliche zum festen Bestandteil ihres Alltags geworden. Wie die JIM-Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest (mpfs) zeigt, nutzen 74 Prozent der 12- bis 19-Jährigen KI-Anwendungen für Hausaufgaben oder zum Lernen. Zugleich bleibt das Smartphone ihr ständiger Begleiter und zentrales Medium. Doch obwohl die meisten Jugendlichen wissen, dass ihnen Pausen vom Smartphone guttun, fällt die Selbstregulierung im Umgang mit dem Gerät schwer. Die durchschnittliche Bildschirmzeit liegt bei knapp vier Stunden täglich.

Bild: mpfs

Neben dem Lernkontext hat auch die Nutzung zur Informationssuche deutlich zugenommen: Sie stieg gegenüber 2024 um 27 Prozentpunkte auf 70 Prozent. Hinter klassischen Suchmaschinen wird ChatGPT bereits am zweithäufigsten als Recherchetool verwendet. Die von KI gelieferten Informationen halten 57 Prozent der Jugendlichen für vertrauenswürdig. Der Gebrauch "zum Spaß" ist hingegen leicht rückläufig. Insgesamt zeigt sich: KI ist für viele Jugendliche in kurzer Zeit zu einem zentralen Alltagswerkzeug geworden.

Zugleich sind immer mehr Kinder und Jugendliche gefährlichen Inhalten im Netz ausgesetzt. So geben im Rahmen der aktuellen Studie 67 Prozent der Jugendlichen an, im Verlauf des letzten Monats Fake News begegnet zu sein. Dieser Trend verstärkt sich mit KI. Dr. Marc Jan Eumann, Direktor der Medienanstalt Rheinland-Pfalz, betonte bei der Vorstellung der Studie: "Die Plattformen sind in der Pflicht, problematische Inhalte konsequent zu löschen. Denn mit großer Reichweite geht große Verantwortung einher."

Regulation fällt Jugendlichen schwer

Die durchschnittliche Smartphone-Bildschirmzeit der Jugendlichen liegt bei knapp vier Stunden täglich. Mit dem Alter nimmt sie zu, von unter drei Stunden bei den Jüngsten (12–13 Jahre) auf über viereinhalb Stunden bei den Volljährigen (18–19 Jahre). Zwei Drittel der Befragten (68 Prozent ) fällt es schwer, die eigene Bildschirmzeit zu regulieren. WhatsApp ist die mit Abstand wichtigste App der Jugendlichen. Hauptsächlich wird der Messenger-Dienst genutzt, um über Text- und Sprachnachrichten oder über bildhafte Inhalte wie Emojis, Sticker und GIFs zu kommunizieren. Snapchat liegt in der Beliebtheit und regelmäßigen Nutzung aktuell hinter WhatsApp und Instagram, aber noch vor TikTok. Social-Media-Plattformen dienen Jugendlichen dabei nicht nur der Kommunikation, sondern auch der Information: Ein Viertel der 12- bis 15-Jährigen und fast die Hälfte der 16- bis 19-Jährigen folgt Influencerinnen und Influencern, die sich mit aktuellen Nachrichten beschäftigen.

Weitere Informationen

  • mpfs: JIM-Studie 2025
    Für die repräsentative Studie wurden im Juni und Juli 2025 1.200 Jugendliche im Alter von zwölf bis 19 Jahren befragt - zu je 50 Prozent mittels telefonischer Interviews und Online-Fragebögen.