28.10.2021 | Redaktion

Erasmus + wird inklusiver

EU-Kommission weitet Mobilitätsprogramme aus

Die Mobilitätsprogramme Erasmus + und "Europäisches Solidaritätskorps" sollen künftig auch für Menschen mit geringeren Chancen zugänglich sein. Für den Förderzeitraum bis 2027 will die EU-Kommission die Programme inklusiver und vielfältiger gestalten als bisher. Damit soll dem ersten Grundsatz der europäischen Säule sozialer Rechte Rechnung getragen werden, dem zufolge jeder Mensch ein Recht auf allgemeine und berufliche Bildung sowie lebenslanges Lernen von hoher Qualität und in inklusiver Form hat.

Bild: tauav/Adobe Stock

Die Maßnahmen für das Programm Erasmus+ und das Europäische Solidaritätskorps umfassen mehr finanzielle Unterstützung für Menschen mit geringeren Chancen. So soll sichergestellt werden, dass alle unter den gleichen Bedingungen an den Programmaktivitäten teilnehmen können. Darüber hinaus erhalten die Teilnehmenden vor, während und nach ihrem Projekt oder ihrer Mobilität weitere Unterstützungsleistungen, etwa durch Sprachhilfen, vorbereitende Besuche oder den Einsatz von Mentorinnen und Mentoren.

Auch den teilnehmenden Organisationen bieten die Programme mehr Unterstützung an als bisher. Dies reicht von zusätzlichen Mitteln zur Stärkung des Kapazitätsaufbaus bis hin zu Schulungs- und Vernetzungsaktivitäten für ihre Mitarbeiter im Bereich Inklusion und Vielfalt. Außerdem bieten sie nun ein breiteres Spektrum an Projekt- und Mobilitätsmöglichkeiten unterschiedlicher Dauer und unterschiedlicher Formate an (virtuell oder vor Ort, individuell oder in Gruppen), damit möglichst die Bedürfnisse von allen Teilnehmenden erfüllt werden können.

Projekten, die Menschen mit geringeren Chancen sowie die Themen Inklusion und Vielfalt einbeziehen, wird künftig Vorrang gewährt. Nicht zuletzt beschloss die EU-Kommission, benutzerfreundlichere, für alle zugängliche und mehrsprachige Kommunikationsmaterialien zur Verfügung zu stellen. All diese Maßnahmen will die Kommission über ihre Nationalen Agenturen genau überwachen. Zusätzlich arbeiten die nationalen Agenturen auf der Grundlage dieses allgemeinen Rahmens eigene Aktionspläne für mehr Inklusion aus.

Weitere Informationen

  • EU-Kommission: Pressemitteilung
    Das Europäische Solidaritätskorps, das seinen Auftakt im Dezember 2016 hatte, ist seit Oktober 2018 ein eigenständiges, von der EU finanziertes Programm. Erasmus + gibt es bereits seit 1987.