18.04.2018 | BIBB | Redaktion

BIBB-Datenreport 2018 erschienen

Schwerpunktthema der aktuellen Ausgabe ist die Berufsorientierung

Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze lag im vergangenen Jahr bei 48.900. Das ist der höchste Wert seit 1995; seit 2009 (17.600) hat sich die Zahl fast verdreifacht. Gleichzeitig stieg das Ausbildungsplatzangebot um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf nun 572.200. Der Anteil der unbesetzten Ausbildungsstellen am betrieblichen Gesamtangebot lag mit 8,8 Prozent höher als 2016 (8,0 Prozent). Dies sind Ergebnisse aus dem Datenreport 2018 des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), der den Berufsbildungsbericht 2018 ergänzt. Schwerpunktthema des aktuellen Datenreports ist die Berufsorientierung.

Die Titelseite des BIBB-Datenreports 2018

Der BIBB-Datenreport zum Berufsbildungsbericht feiert mit seiner 10. Ausgabe ein Jubiläum. "Der Datenreport leistet seit Beginn einen wesentlichen Beitrag zum besseren Verständnis der Entwicklungen im Bereich der beruflichen Bildung", so BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser. "Angesichts des immer schnelleren Wandels in der beruflichen Aus- und Weiterbildung ist seine kontinuierliche jährliche Analyse samt langfristiger Beobachtungen und Zeitreihen wichtiger denn je."

Tatsächlich zeigt ein Blick in die ersten Ausgaben des Datenreports, dass sich in nur wenigen Jahren die bildungspolitischen Herausforderungen gravierend verändert haben: Dominierten Ende des letzten Jahrzehnts noch die Stichworte Ausbildungsplatzmangel, fehlende Ausbildungsreife und Einmündung in den Übergangsbereich die Berichterstattung im BIBB-Datenreport, sind es heute die Themen Auszubildendenmangel, Passungsprobleme und Berufsorientierung.

Schwerpunkt: Berufsorientierung

Dementsprechend bietet das Schwerpunktthema des diesjährigen Datenreports Beiträge unter anderem zur institutionellen Gestaltung von Berufsorientierung, zum Berufswahlverhalten Jugendlicher sowie zu den Aspekten, die eine gute Berufsorientierung ausmachen und unterstützen. Denn ohne ihre Stärkung und ohne eine stärkere Hinwendung von Jugendlichen mit höheren Schulabschlüssen zum gesamten Spektrum von derzeit 326 Ausbildungsberufen lassen sich die zunehmenden Passungsprobleme auf dem Ausbildungsmarkt kaum lösen.

Insbesondere Ausbildungsstellen in typischen Hauptschüler/-innen-Berufen sind von Besetzungsproblemen betroffen, zumal sich Bewerber/-innen mit höheren Schulabschlüssen immer noch schwertun, bei erfolgloser Suche im Wunschberuf - wie zum Beispiel kaufmännischen, Medien- und IT-Berufen - auch auf diese Ausbildungsstellen zuzugehen. Deshalb sind immer mehr Studienberechtigte unter den erfolglosen Bewerberinnen und Bewerbern zu finden, so die Analysen im Datenreport.

Weitere Informationen

  • BIBB: Datenreport 2018
    Der Datenreport zum Berufsbildungsbericht steht im PDF-Format kostenlos zur Verfügung. Die Print-Version kann ebenfalls kostenlos bestellt werden.