11.09.2017 | Redaktion | PM BMWi

Bilanz für Willkommenslotsen

4.245 Geflüchtete wurden in der ersten Jahreshälfte vermittelt

In den ersten sechs Monaten des Jahres konnten die „Willkommenslotsen“ 4.245 Geflüchtete in Hospitation, Praktika, Einstiegsqualifizierungen, Ausbildungs- oder Beschäftigungsverhältnisse vermitteln. Mehr als die Hälfte von ihnen (2.702) begannen ein Praktikum oder eine Einstiegsqualifizierung. Zugleich hat sich die Zahl der Vermittlungen in Ausbildung mit 881 gegenüber 463 im Zeitraum März bis Dezember 2016 fast verdoppelt.

Azubi mit Migrationshintergrund und Ausbilder
Bild: Robert Kneschke/Fotolia

Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderte Programm "Willkommenslotsen" startete am 01.03.2016. Seither vermittelten 170 Willkommenslotsen insgesamt über 7.686 Flüchtlinge: 3.878 in Praktika, 542 in Hospitation, 1.156 in die Einstiegsqualifizierung, 1.344 in Ausbildung und 766 in Arbeit. Die Willkommenslotsen unterstützen Unternehmen bei allen Fragen rund um die Integration von Flüchtlingen in Ausbildung, Praktikum oder Beschäftigung. Sie sind an rund 100 Handwerkskammern, Industrie- und Handelskammern, Kammern der freien Berufe sowie weiteren Organisationen der Wirtschaft angesiedelt.

Die Willkommenslotsen beraten Betriebe zu den rechtlichen Rahmenbedingungen, zum möglichem Verwaltungsaufwand und zu vorhandenen Förder- und Unterstützungsangeboten. Damit wollen sie möglichst viele Unternehmerinnen und Unternehmer für das Thema Fachkräfte sensibilisieren und davon überzeugen, dass Flüchtlinge als Auszubildende und zukünftige Fachkräfte eine Bereicherung für den Betrieb sein können. Willkommenslotsen helfen bei Fragen zu Sprachförderung, Aufenthaltsstatus, Qualifikationsbedarf sowie zu Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten. Mit Hilfe eines Netzwerks von Akteuren vor Ort unterstützen sie die Unternehmen dabei, geeignete Bewerberinnen und Bewerber zu finden.

Passgenaue Besetzung: Positive Bilanz

Auch für das Programm "Passgenaue Besetzung" zieht das BMWi eine positive Bilanz. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2017 5.910 kleine und mittlere Unternehmen (KMU) beraten, woraufhin 2.283 Jugendliche in eine Ausbildung sowie 486 in Einstiegsqualifizierungen vermittelt werden konnten. Seit Beginn des Programms im Jahr 2007 konnten so über 77.000 Ausbildungsplätze und 9.000 Stellen für die Einstiegsqualifizierung erfolgreich besetzt werden. Zurzeit sind rund 160 Beraterinnen und Berater im Einsatz.

Das Programm unterstützt Unternehmen bei der passgenauen Besetzung von Ausbildungsplätzen und Plätzen für Einstiegsqualifizierungen mit Jugendlichen, die zuvor meist ohne Aussicht auf einen Ausbildungsplatz sind. Die Beraterinnen und Berater besuchen Betriebe, ermitteln den betrieblichen Bedarf an Auszubildenden, erstellen Anforderungsprofile, suchen nach potenziellen Auszubildenden, sichten Bewerbungsunterlagen und führen Auswahlgespräche und Einstellungstests durch. Vor Ort kooperieren sie mit den Arbeitsagenturen und anderen in der Berufsausbildung tätigen Stellen. Auf dieser Grundlage treffen sie eine Vorauswahl geeigneter Auszubildender und unterbreiten dem Betrieb einen passgenauen Vorschlag.

Leitstelle der Programmdurchführung ist bei beiden Programmen der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH). Die Wirtschaft beteiligt sich jeweils mit 30 Prozent an den Kosten.