31.01.2019 | Redaktion

Verbesserte Deutschkenntnisse

Ergebnisse der IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten

Die Sprachkenntnisse von Geflüchteten haben sich im Jahr 2017 im Vergleich zu 2016 deutlich verbessert. Wie eine Längsschnittbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt, geht damit auch eine gestiegene Quote von Erwerbstätigkeit einher: Mit 31 Prozent war der Anteil der Beschäftigten bei Geflüchteten mit abgeschlossenem Sprach- und Integrationskurs fast doppelt so hoch wie bei Personen, die noch keinen solchen Kurs absolviert hatten.

Klick zum VergrößernGrafik: IAB

Deutschkenntnisse sind aus Sicht der Autorinnen und Autoren des IAB-Kurzberichts zu den Ergebnissen der Befragung ein Schlüsselfaktor für die Integration in den Arbeitsmarkt und das Bildungssystem sowie die Teilhabe an allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Entscheidend für die Sprachkompetenz ist die Teilnahme an einem Integrationskurs. 61 Prozent derjenigen, die einen Integrationskurs, und 71 Prozent derjenigen, die das weiterführende ESFBAMF-Sprachprogramm beendet haben, verfügten über sehr gute oder gute deutsche Sprachkenntnisse. Dies gilt auch für immerhin 16 Prozent der Befragten, die an keinem Sprachprogramm teilgenommen haben.

Frauen verfügen über schlechtere Sprachkenntnisse und sind erheblich seltener erwerbstätig als Männer. Während insgesamt 44 Prozent der geflüchteten Männer über sehr gute oder gute deutsche Sprachkenntnisse verfügen, gilt dies nur für 26 Prozent der geflüchteten Frauen. 27 Prozent der geflüchteten Männer und 6 Prozent der geflüchteten Frauen waren zum Befragungszeitpunkt im zweiten Halbjahr 2017 erwerbstätig.

Berufspraktische Sprachförderung nötig

In ihrem Fazit zeichnen die Autorinnen und Autoren des Kurzberichts ein positives Gesamtbild, zeigen aber auch, wo die Integration noch verbessert werden kann: „Obwohl die Teilnahme an Sprachprogrammen wie auch das Niveau der deutschen Sprachkenntnisse deutlich zugenommen haben, zeigt die Erhebung auch, dass noch ein erheblicher Bedarf in der Sprachförderung insgesamt und für spezifische Gruppen, insbesondere für Frauen mit Kindern, besteht.“ Zentral für die Integration werde auch sein, ob über das Basisniveau der Integrationskurse hinaus künftig mehr weiterführende Sprachprogramme angeboten und genutzt werden, die auch berufspraktisches Vokabular vermitteln.

Weitere Informationen

  • IAB-Kurzbericht 3/2019
    Der Bericht fasst die wesentlichen Ergebnisse der zweiten Welle der IAB-BAMF-SOEP-Befragung zusammen.