13.05.2022 | Redaktion

Stärkung der Jugendsozialarbeit

Kooperationsverbund fordert, Ausbildung für alle zu ermöglichen

Angesichts der Passungsprobleme und strukturellen Verwerfungen auf dem Ausbildungsmarkt fordert der Kooperationsverbund eine Verbesserung der Teilhabe junger Menschen am Übergang in Ausbildung und Beruf. Die Situation habe sich durch die Corona-Pandemie noch einmal verschärft. Nötig sei nun eine Stärkung der Jugendsozialarbeit, etwa durch eine Ausweitung von niedrigschwelligen arbeitsweltbezogenen Angeboten und dem sozialpädagogisch begleiteten Jugendwohnen. Umgesetzt werden müsse auch eine verbindliche Ausbildungsgarantie.

Bild: Maurice Hüsni | displayced.de

Der Kooperationsverbund verweist auf die im jüngst veröffentlichten Berufsbildungsbericht erhobenen Zahlen zur Lage auf dem Ausbildungsmarkt. Danach haben von den 433.500 Bewerberinnen und Bewerbern, die sich bei der Bundesagentur für Arbeit 2021 ausbildungssuchend gemeldet hatten, tatsächlich nur knapp 200.000 (46 Prozent) eine Ausbildung begonnen. Zum Ende des Beratungsjahres 2021 waren noch 111.000 junge Menschen auf Ausbildungssuche, von denen nur 43.200 eine Alternative fanden, 67.800 aber unversorgt blieben. Vielfach sei gar nicht bekannt, wo diese jungen Menschen seien und wie es für sie weitergehe. Es bestehe ein hohes Risiko, dass sie ohne Berufsabschluss bleiben.

Tom Urig, Sprecher des Kooperationsverbundes Jugendsozialarbeit, hebt die Folgen der Corona-Pandemie hervor: "Dass Berufsorientierung, Beratung und Begleitung während der Pandemie nur sehr eingeschränkt zur Verfügung standen, hat erhebliche Konsequenzen. Gerade diejenigen, die nicht erreicht wurden, deren Schulabschlüsse nicht gesichert sind, die bei den Jobcentern und der Arbeitsförderung gar nicht bekannt sind, weil sie zwischen den Systemen untergehen, sind dabei auf eine zuverlässige Begleitung durch die Jugendsozialarbeit angewiesen." Unerlässlich sei nun eine verbindliche Ausbildungsgarantie, die alle Unterstützungsleistungen der Jugendsozialarbeit stärke, um so allen jungen Menschen einen gleichberechtigten und ihren Bedarfen entsprechenden Zugang zu einer Ausbildung zu ermöglichen.

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