04.01.2023 | Redaktion | BOP

Neue Förderrichtlinie für BOP

Berufsorientierungsprogramm gibt Überblick über Neuerungen

Zur Antragsrunde 2023 veröffentlichte das BMBF eine neue Richtlinie für die Förderung der Beruflichen Orientierung in überbetrieblichen und vergleichbaren Berufsbildungsstätten. Zu den wichtigsten Neuerungen zählt, dass aus "Werkstatttagen" nun "praxisorientierte Tage beruflicher Orientierung" werden. Für diese sowie für die Potenzialanalyse wurden neue Qualitätsstandards entwickelt. Neben einer Stärkung der Berufsorientierung an Gymnasien und in der Sekundarstufe II soll es bei der Programmdurchführung künftig mehr Raum für Reflexion und Gespräche geben.

Bild: Julia Kreuzer/BOP

Ein neuer Zuschnitt der Berufsfelder soll maßgeblich dazu beitragen, dass ein breites Spektrum möglicher beruflicher und akademischer Laufbahnen aufgezeigt wird und von den Schülerinnen und Schülern in Betracht gezogen werden kann. Dabei sollen insbesondere Sozial-, Pflege- und Gesundheitsberufe, kaufmännisch-verwaltende Berufe sowie gewerblich-technische Industrieberufe zukünftig mehr Gewicht bekommen. Die Neuerungen sollen sich auch in der neuen Begrifflichkeit der praxisorientierten praxisorientierte Tage beruflicher Orientierung ("BO-Tage") widerspiegeln. Bei der Umsetzung sollen wichtige Querschnittsthemen wie Digitalisierung, Arbeitswelt 4.0. und Grüne Arbeitswelten berücksichtigt werden.

Neue Qualitätsstandards

Wie die praxisorientierten BO-Tage konkret umgesetzt werden sollen, wird zukünftig in Qualitätsstandards beschrieben. Im Fokus steht dabei die didaktische Ausgestaltung der praxisorientierten BO-Tage auf der Grundlage von realitätsnahen, beruflichen Anwendungsfällen. Auch die Qualitätsstandards zur Durchführung von Potenzialanalysen wurden gründlich überarbeitet. Wie die Interventionsstudie zur Potenzialanalyse gezeigt hat, profitieren nicht alle Schülerinnen und Schüler gleichermaßen von handlungsorientierten Aufgabenstellungen. Deswegen soll zukünftig ein ausgewogener Aufgabenmix zum Einsatz kommen und die Reflexionsanteile gestärkt werden.

Mehr Raum für Reflexion und Gespräche

Die Bedeutung von Reflexion und begleitenden Gesprächen wird in Studien zur Wirkung von Beruflicher Orientierung immer wieder eindeutig belegt. Praxisorientierte Maßnahmen zur Beruflichen Orientierung leisten ohne reflektierende Gespräche nicht automatisch einen Beitrag zur Steigerung von Berufswahlkompetenz und damit tragfähigen Berufswahlentscheidungen – der Mehrwert ergibt sicher erst aus der Kombination. Gleichzeitig tragen Dialog und Reflexion auch dazu bei, dass die Schülerinnen und Schüler individuelle Schlussfolgerungen für die Berufliche Orientierung ziehen können. Deswegen werden die Reflexionsanteile im BOP mit der neuen Förderrichtlinie qualitativ und quantitativ deutlich aufgewertet.

Von Januar bis März 2023 wird es Info-Veranstaltungen zur neuen Förderrichtlinie geben. Die Veranstaltungen werden online durchgeführt und haben keine Teilnehmerbegrenzung.

Weitere Informationen

  • BOP: Die wichtigsten Neuerungen
    Info-Veranstaltungen zur neuen Förderrichtlinie des Berufsorientierungsprogramms gibt es am 25. Januar, am 09. Februar und am 21. März 2023.