03.06.2020 | Redaktion | ILO

Jugendliche härter betroffen

ILO zeigt weltweite Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Beschäftigung

Die Wirtschaftskrise infolge der Corona-Pandemie trifft junge Menschen härter als jede andere Bevölkerungsgruppe. Nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation ("International Labour Organization", ILO) verlor weltweit einer von sechs jungen Menschen seit Ausbruch des Virus seine Arbeit. Der seit Februar zu beobachtende erhebliche und rasche Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit trifft junge Frauen stärker als junge Männer. Wie der aktuelle "ILO Monitor COVID-19 und die Arbeitswelt" zeigt, mussten diejenigen, die weiter beschäftigt wurden, ihre Arbeitsstunden um 23 Prozent reduzieren.

Bild: Tom Bayer/Adobe Stock

Die Pandemie wirkt sich auf Jugendliche in dreifacher Hinsicht aus: Sie verlieren nicht nur ihre Arbeitsplätze, sondern auch ihre Aus- und Weiterbildung. Zudem gibt es große Hindernisse für junge Erwachsene, die in den Arbeitsmarkt eintreten oder den Arbeitsplatz wechseln wollen. Bei den 15- bis 24-Jährigen Erwerbstätigen war auch die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie in Arbeitsformen tätig waren, die sie besonderen Risiken aussetzen, wie zum Beispiel schlecht bezahlte Berufe, Arbeit im informellen Sektor oder als Wanderarbeiter.

Der Monitor fordert breit angelegte und gezielte politische Maßnahmen zur Unterstützung der Jugend, einschließlich umfangreicher Beschäftigungs- und Ausbildungsgarantieprogramme in entwickelten Ländern und beschäftigungsintensiver Programme und Garantien in Volkswirtschaften mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Es bestehe die Gefahr einer „Lockdown-Generation“, deren Beschäftigungschancen dauerhaft beeinträchtigt sein könnte.

Außerdem rät der ILO-Monitor zu einer Ausweitung der COVID-19-Tests: Gründliches Testen und Rückverfolgen („Testing and Tracing“) verringere die Abhängigkeit von strengen Beschränkungsmaßnahmen, fördere das Vertrauen der Öffentlichkeit und damit den Konsum, unterstütze die Beschäftigung und trage dazu bei, betriebliche Störungen am Arbeitsplatz zu minimieren.

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