23.09.2021 | Redaktion

Geflüchtete besser integriert

Malteser Migrationsbericht 2021 sieht eine positive Entwicklung

Eine verbesserte gesellschaftliche Teilhabe geflüchteter Menschen stellt der Malteser Migrationsbericht 2021 fest. So halbierte sich der Anteil der Geflüchteten, die sich selbst als sozial isoliert empfinden, von 24 Prozent in den Jahren 2016/2017 auf 12 Prozent 2018/2019. Der Anteil der Befragten, die sich selten oder nie isoliert fühlen, stieg von 48 auf 65 Prozent. Auch die Arbeitsmarktintegration entwickelt sich positiv: Jede dritte Person aus den wichtigsten Herkunftsländern war Anfang 2021 sozialversicherungspflichtig oder geringfügig beschäftigt. 2016 war es nur etwas mehr als jede zehnte.

Bild: Robert Kneschke/Adobe Stock

Im Februar 2021 waren insgesamt rund 390.000 Personen aus den Hauptasylherkunftsländern sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Hinzu kamen rund 65.000 geringfügig Beschäftigte. Mit 14 Prozent ist der Anteil an ausschließlich geringfügig Beschäftigten vergleichsweise hoch. Gründe dafür sind die zeitliche Einschränkung durch die Teilnahme an Integrationskursen sowie fehlende sprachliche oder berufliche Qualifikationen. Die geringfügige Beschäftigung bietet einen niedrigschwelligen Einstieg in den Arbeitsmarkt.

Drei Viertel der Geflüchteten fühlen sich willkommen

In den Jahren 2018 und 2019 fühlten sich über drei Viertel der befragten Geflüchteten entweder "voll und ganz" oder "überwiegend" in Deutschland willkommen. Dies ist ein wichtiger Indikator für die Lebenszufriedenheit von Geflüchteten. Allerdings stellen die Autorinnen und Autoren des Berichts auch fest: Im Vergleich zur Gruppe der männlichen Geflüchteten verfügen Frauen über geringere Deutschkenntnisse, sind nur halb so gut im deutschen Bildungssystem integriert und verbringen weniger Zeit mit Menschen der Aufnahmegesellschaft. Und schließlich machte sich auch jede(r) fünfte Befragte im Jahr 2019 Sorgen wegen Ausländerfeindlichkeit und Fremdenhass in Deutschland; etwa jede zehnte geflüchtete Person gab an, sich große Sorgen zu machen.

Insgesamt gibt es bei der Zuwanderung in Deutschland einen rückläufigen Trend: Seit dem Jahr 2016 sinkt die Nettozuwanderung. Im Jahr 2019 zogen rund 1,6 Millionen Personen aus dem Ausland nach Deutschland, etwa 1,2 Millionen zogen aus Deutschland weg. Im Jahr 2020 war der Rückgang bei der Nettozuwanderung noch stärker als im Vorjahr, was auf die Reisebeschränkungen und die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zurückzuführen sein dürfte.

Weitere Informationen