25.06.2025 | Redaktion | DJI
Cybermobbing auch in der Ausbildung
Studie des Deutschen Jugendinstituts (DJI) auf Basis von AID:A-Daten
Cybermobbing betrifft nicht nur Schülerinnen und Schüler – auch junge Menschen in Ausbildung, Berufsschule, Studium oder Weiterbildung erleben digitale Gewalt. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Surveys "Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten (AID:A)" durch das Deutsche Jugendinstitut (DJI). Demnach berichten sieben Prozent dieser jungen Menschen von Erfahrungen mit Cybermobbing, ein ähnlich hoher Anteil wie unter Schülerinnen und Schülern (acht Prozent). Die Folgen sind oft psychische Belastungen, soziale Isolation und Hilflosigkeit.
Die 12- bis 21-jährigen Befragten konnten Erfahrungen mit vier verschiedenen Arten von Cybermobbing angeben: Die Erstellung einer Online-Gruppe, in der Leute sich über sie lustig gemacht haben, dem Ausschluss aus einer Online-Gruppe ohne Begründung, die Verbreitung von peinlichen Fotos oder Videos ohne Zustimmung sowie die Bedrohung oder Beleidigung per Smartphone oder Internet. Von Bedrohungen oder Beleidigungen über das Handy/Smartphone oder Internet sprachen die meisten Befragten (fünf Prozent). Jeweils zwei Prozent berichteten von Erfahrungen mit den drei anderen Formen des Cybermobbings. Die meisten Befragten gaben an, von einer Form von Cybermobbing betroffen gewesen zu sein (67 Prozent). 16 Prozent der Betroffenen berichteten gleichzeitig von zwei und 15 Prozent von drei der genannten Formen. Alle vier Formen gaben drei Prozent der Betroffenen an.
Generell zeigen die Datenauswertungen, dass junge Menschen, die nicht mehr zur Schule gehen, gleichermaßen von Cybermobbing betroffen sind (sieben Prozent) wie Schülerinnen und Schüler einer allgemeinbildenden Schule (8 Prozent), wobei die Mehrheit (58 Prozent) der befragten Nichtschülerinnen und -schüler sich in beruflicher Ausbildung, Studium, Umschulung oder Weiterbildung befand.
Bedarf an außerschulischen Präventionsangeboten
Die Autorinnen und Autoren sehen deshalb einen Bedarf an außerschulischen Präventionsangeboten, etwa an Berufs- und Hochschulen, in Ausbildungsstätten und -betrieben und nicht zuletzt im Internet und in den sozialen Medien selbst: "Es gilt, an den unterschiedlichen Orten des Aufwachsens, an denen sich junge Menschen tagtäglich aufhalten, jeweils passende Angebote zu etablieren." Für die Betroffenen wie für Personen in ihrem direkten Umfeld seien kompetente Anlaufstellen nicht nur in Schulen, sondern auch in Betrieben, bei der Jugendhilfe oder bei der Polizei nötig.
Weitere Informationen
- DJI: Mobbing im Internet
Die Autorinnen und Autoren der Auswertung des Surveys "Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten (AID:A) sind Bettina Grüne, Andreas Herz und Diana Willems.