11.05.2023 | Redaktion | BIBB

BIBB-Datenreport 2023 veröffentlicht

Umfassende Informationen und Analysen ergänzen den Berufsbildungsbericht

Wie der Datenreport zum Berufsbildungsbericht zeigt, hat sich die Ausbildungsmarktsituation aus Sicht der Jugendlichen im Jahr 2022 weiter entspannt, Angebot und Nachfrage blieben jedoch deutlich hinter dem Niveau von 2019 zurück. Zudem wird es für Betriebe immer schwieriger, ihre angebotenen Ausbildungsstellen zu besetzen. Das Schwerpunktthema des Datenreports lautet "Innovationen in der Berufsbildung durch Programme". Erstmals aufgenommen in den Datenreport wurden auch die Jugendberufsagenturen, denen ein eigenes Kapitel gewidmet ist.

Die Zahl der jungen Menschen, die eine duale Berufsausbildung nachfragten, ging 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 5.300 (-1,0 Prozent) auf 535.500 zurück. Gegenüber 2019 ist ein Rückgang um 63.200 (-10,6 Prozent) zu verzeichnen. Die Nachfrage erreichte damit einen neuen Tiefststand seit 1992. Das Ausbildungsangebot entwickelte sich nach Rückgängen im ersten Jahr der Pandemie erneut positiv auf nunmehr 544.000 Angebote (+1,4 Prozent zu 2021). Auch hier ist der Wert von 2019 jedoch noch nicht wieder erreicht (-5,9 Prozent).

Die Zahl der unbesetzten Berufsausbildungsstellen weist mit 68.900 einen neuen Negativ-Rekord aus (+9,0 Prozent zu 2021, +29,6 Prozent zu 2019). Sie lag damit erstmals höher als die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber, die noch eine Ausbildungsstelle suchten (60.400). Zudem ist der Anteil junger Erwachsener im Alter von 20 bis 34 Jahren ohne Berufsabschluss von 15,5 Prozent im Jahr 2020 (2,33 Mio. Personen) auf 17,8 Prozent im Jahr 2021 (2,64 Mio. Personen) gestiegen.

Jugendliche für duale Berufsbildung gewinnen

Aus Anlass der Veröffentlichungen erklärte BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser: "Positive Entwicklungen auf dem Ausbildungsmarkt dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir auf ein massives Fachkräfteproblem zusteuern. Deshalb ist es unerlässlich, mehr Jugendliche für die duale Berufsbildung zu gewinnen, die durch ein höheres Maß an Flexibilität, Inklusivität sowie Exzellenz attraktiver werden muss." Nach wie vor sei es wichtig, Menschen, die Schwierigkeiten beim Einstieg in Ausbildung haben oder nach der Schule ohne Ausbildung geblieben sind, da abzuholen, wo sie mit ihren Lernvoraussetzungen stehen, indem sie mit niedrigschwelligen Zugängen auf den Weg in eine Ausbildung gebracht werden.

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