05.11.2021 | Redaktion | BIBB

Ausgezeichnete Forschung

Friedrich-Edding-Preis für Berufsbildungsforschung 2021 verliehen

Die Arbeitsgemeinschaft Berufsbildungsforschungsnetz (AG BFN) hat die beiden Nachwuchswissenschaftlerinnen Dr. Laura Menze und Dr. Svenja Ohlemann für ihre herausragenden Dissertationen mit dem "Friedrich-Edding-Preis für Berufsbildungsforschung 2021" ausgezeichnet. Die Verleihung fand Ende Oktober auf dem AG BFN-Forum "Digitalisierung in den Gesundheitsberufen" statt. Das Forum wurde von der West¬fälischen Wilhelms-Universität Münster in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) sowie der Hochschule Esslingen organisiert.

Bild: bilderstoeckchen/Adobe Stock

Dr. Laura Menze widmet sich in ihrer Arbeit der Frage, wie attraktiv eine duale Ausbildung für junge Menschen ist. In ihrer Dissertation "Wege von der dualen Ausbildung in den Arbeitsmarkt. Wie Ausbildungsberufe Chancen strukturieren" untersucht sie, inwiefern der gewählte Ausbildungsberuf zu sozialen Ungleichheiten führt. Ihre Studie belegt, dass der Ausbildungsberuf die Chancen beim ersten Eintritt in den Arbeitsmarkt beeinflusst und die erste eingenommene Arbeitsmarktposition den weiteren Erwerbsverlauf entscheidend prägt.

Dr. Svenja Ohlemann richtet in ihrer Arbeit den Blick auf einen früheren Zeitpunkt der beruflichen Entwicklung. In ihrer Dissertation "Berufliche Orientierung im Spannungsfeld von Heterogenität und Individualisierung – Möglichkeiten der Binnendifferenzierung als Ausgangspunkt schulinterner Maßnahmenplanung" untersucht sie, wie Jugendliche bei ihrer Berufswahl unterstützt werden können. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass aufgrund der unterschiedlichen berufswahlbezogenen Entwicklung der Jugendlichen individuelle Bedarfe und auch Fortschritte systematisch und regelmäßig erfasst werden müssen. Maßnahmen der Berufsorientierung müssen zudem individuell angepasst werden.

Innovative Zugänge zur Berufsbildung

Die AG BFN-Vorstandsmitglieder, Prof. Dr. Hubert Ertl (Bundesinstitut für Berufsbildung), Prof. Dr. Bernd Fitzenberger (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung), Thomas Hochleitner (Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München), Dr. Iris Pfeiffer (Forschungsinstitut Betriebliche Bildung) und Prof. Dr. Ulrike Weyland (Institut für Erziehungswissenschaft, Westfälische Wilhelms-Universität Münster), würdigten die wissenschaftliche Relevanz der beiden ausgezeichneten Dissertationen für die Berufsbildungsforschung sowie ihren Bezug zur Berufsbildungspraxis. Beide Arbeiten wiesen zudem mit ihrer forschungsmethodischen Originalität innovative Zugänge zur Berufsbildung auf.

Mit dem "Friedrich-Edding-Preis" für Berufsbildungsforschung fördert die AG BFN den wissenschaftlichen Nachwuchs. Alle zwei Jahre werden besonders herausragende Dissertationen ausgezeichnet, die sich mit aktuellen Fragen der Berufsbildung befassen. Bewertet werden die Arbeiten nach ihrer wissenschaftlichen und berufsbildungspraktischen Relevanz, der Verwendung disziplinübergreifender Ansätze, dem angemessenen Einsatz von Forschungsmethoden, der Entwicklung innovativer Zugänge zur Berufsbildungsforschung und der Berücksichtigung des internationalen Stands der Forschung. Benannt ist der Preis nach Friedrich Edding (1909 - 2002), dem langjährigen Direktor am Berliner Max-Planck-Institut für Bildungsforschung und Professor für Bildungsökonomie an der Technischen Universität in Berlin.

Weitere Informationen

  • AG BFN: Friedrich-Edding-Preis 2021
    Die Arbeitsgemeinschaft Berufsbildungsforschungsnetz ist ein Netzwerk von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die Beiträge zur Berufsbildungsforschung leisten.