05.06.2025 | Redaktion | BA | DGfP
Positive Erfahrungen mit Integration
Befragung zur Beschäftigung von geflüchteten Menschen
Das Potenzial geflüchteter Menschen für den deutschen Arbeitsmarkt wird zunehmend anerkannt, Unternehmen sammeln immer mehr praktische Erfahrungen bei ihrer Beschäftigung und bewerten diese mehrheitlich positiv. Das sind zentrale Ergebnisse einer Befragung, die die Bundesagentur für Arbeit (BA) und die Deutsche Gesellschaft für Personalführung (DGfP) durchgeführt haben. Rund 55 Prozent der Befragten berichten von überwiegend guten Erfahrungen, nur sechs Prozent äußern sich negativ. Im Jahr 2024 hatten nur rund 51 Prozent der Befragten eine positive Rückmeldung gegeben.
Auch die strategische Relevanz des Themas nimmt zu: 70 Prozent der befragten Betrieb sehen in der Integration geflüchteter Menschen inzwischen eine Antwort auf den Arbeits- und Fachkräftemangel. Das entspricht einem Zuwachs von acht Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Der Vergleich der aktuellen Erhebung mit der aus dem Jahr 2024 macht deutlich, dass sich immer mehr Unternehmen verstärkt für die Arbeitsmarktintegration geflüchteter Menschen einsetzen – vor allem dann, wenn Sprachkenntnisse, anerkannte Qualifikationen und rechtliche Klarheit gegeben sind. Gleichzeitig zeigt sich: Die Integration bleibt anspruchsvoll und erfordert umfassende Informations- und Unterstützungsangebote.
Trotz der gestiegenen Offenheit der Unternehmen gibt es weiter Herausforderungen, die zu bewältigen sind. Die häufigsten Gründe, warum Unternehmen Menschen mit Fluchthintergrund nicht als Lösung für den Fachkräftemangel sehen, sind nach wie vor mangelnde Sprachkenntnisse (2025: 84,44 Prozent, 2024: 88,14 Prozent), nicht ausreichende fachliche Fähigkeiten (2025: 68,89 Prozent; 2024: 67,80 Prozent) sowie Unsicherheit bezüglich der Bleibeperspektive (2025: 42,22 Prozent, 2024: 35,59 Prozent). Auch der hohe Betreuungsaufwand wird von 35,56 Prozent der Unternehmen 2025 als Hinderungsgrund genannt.
Unterstützungsmöglichkeiten bekannt machen
Die Autorinnen der Studie empfehlen deshalb, noch mehr Informationen gerade für Klein- und mittelständische Betriebe zugänglich zu machen und gezielter und umfassender über Unterstützungsmöglichkeiten, Berufssprachkurse und Fördermöglichkeiten zu unterrichten. Auch Betriebsräte, Personalvertretungen und Gewerkschaften spielen eine erhebliche Rolle bei der Arbeitsmarktintegration von geflüchteten Menschen. Durch Mentoring-Programme, eine Unternehmenskultur, in der Vielfalt und Weltoffenheit gelebt werden sowie durch berufsbezogene Sprachkurse können Weichen für eine nachhaltige, erfolgreiche Arbeitsmarktintegration von geflüchteten Menschen gestellt werden.